Plötzlich alles anders

Port Authority

Port Authority

Auf sanfte Weise radikal erzählt Danielle Lessovitz in „Port Authority“ die Geschichte eines jungen Mannes, der sich im New York von heute in eine Vogue-Tänzerin verliebt – und in deren faszinierende Ballroom-Community gleich mit. Eigentlich sollte der Film mit Shootingstar Fionn Whitehead und Queer-Ikone Leyna Bloom, der in Cannes Premiere feierte, im Dezember im Kino anlaufen. Stattdessen ist „Port Authority“ jetzt sowohl im Salzgeber Club zu sehen als auch auf DVD erhältlich. Unsere Autorin Cosima Lutz über einen mitreißenden Tanzfilm, der Liebe und Geborgenheit jenseits normativer Paar- und Familienbilder feiert.
Glue

Glue

Für sein Drehbuch zur radikalen Jugendfabel „Monos“ (2019) erhielt Alexis Dos Santos höchstes Kritikerlob. Nun gibt es im Salzgeber Club den Film zu sehen, mit dem die Karriere des argentinischen Filmemachers 2006 begann: „Glue“. In der Coming-of-Age-Odyssee ist der damals 20-jährige Nahuel Pérez Biscayart in seiner ersten großen Kinorolle zu sehen – heute gilt er nach Filmen wie „120 BPM“ (2017) und „Persischstunden“ (2020) als Star des europäischen Arthouse-Kinos. Unseren Autor Christian Lütjens macht „Glue“ auch 14 Jahre nach seiner Uraufführung noch immer high.
Das letzte Spiel – La Partida

Das letzte Spiel – La Partida

In Antonio Hens’ kraftvollem Spielfilm „Das letzte Spiel – La Partida“, der jetzt im Salzgeber Club zu sehen ist, wird die Liebe zweier kubanischer Jungs schlicht und einfach dadurch erdrückt, dass sie kaum etwas zu essen haben, die Bedürfnisse ihrer Familien, ihrer Frauen und ihrer Freier befriedigen müssen und gar keine Möglichkeiten haben, ihren eigenen nachzugehen. Das erreicht eine ungeheure Komplexität, wenn Hens diese beiden zerbrechlichen Jungs handlungsunfähig macht, ohne ihnen seine Liebe zu entziehen. Unser Autor Malte Göbel über eine tragische Boy-meets-Boy-Geschichte.
Jamie und Jessie sind nicht zusammen

Jamie und Jessie sind nicht zusammen

Mit dem vielfach ausgezeichneten lesbischen Liebesdrama „Hannah Free“ machte die Regisseurin Wendy Jo Carlton 2009 erstmals auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später wagte sie sich mit „Jamie und Jessie sind nicht zusammen“, auf leichteres Terrain. Ihr Film, den es jetzt im Salzgeber Club gibt, erzählt die Geschichte einer besonderen Freundschaft, die viel zu eng für Gefühle ist. Richard Garay über ein erholsames Gefühlschaos mit Musical-Einlagen.
Als wir tanzten

Als wir tanzten

Levan Akins großartiges Liebes- und Tanzdrama "Als wir tanzten" erzählt die Geschichte des Nachwuchstänzers Merab, der an der Akademie des Georgischen Nationalballetts in Tiflis studiert. Als Irakli neu in die Klasse kommt, sieht Merab in ihm zunächst einen Rivalen. Aus der Konkurrenz wird bald ein immer stärkeres Begehren. Doch im homophoben Umfeld der Schule wird von den beiden erwartet, dass sie ihre Liebe geheim halten. Akins vielfach ausgezeichneten Film gibt es nun auf DVD und Blu-ray. Der in Georgien erschreckend weit verbreiteten Queer-Feindlichkeit, die sich auch in homophoben Protesten bei der Landespremiere zeigte, hält Akin eine entschiedene Feier von nicht-heterosexueller Liebe entgegen. Und sissy feiert gleich doppelt mit: Sascha Westphal spürt der sexuellen und tänzerischen Befreiungsbewegung nach, die Merab den Repressionen in seiner Heimat energisch entgegensetzt. Und Stefan Hochgesand musste aufpassen, nicht gleich wie Honig dahinzuschmelzen.
Adam

Adam

Neu im Salzgeber Club: Der 16-jährige Adam besucht seine lesbische Schwester in New York und hat große Erwartungen. Er will sich verlieben oder zumindest endlich mal Sex haben! Auf einer queeren Party funkt es zwischen ihm und Gillian. Doch die glaubt, dass er ein trans Mann ist. Für unseren Autor Stefan Hochgesand ist „Adam“ von „Transparent“-Regisseur Rhys Ernst nur vordergründig eine ungewöhnliche Verwechslungskomödie. Eigentlich erzählt der Film nach dem gleichnamigen Roman von Ariel Schrag mit viel Herz, wunderbar diversen Figuren und empowernden Momenten eine smarte queere Coming-of-Age-Geschichte.
Heute gehe ich allein nach Hause

Heute gehe ich allein nach Hause

Als Gabriel neu in Leonardos Klasse kommt, ist es eben nicht Liebe auf den ersten Blick. Denn Leonardo ist blind. Und er will endlich loskommen von den übervorsichtigen Eltern. Daniel Ribeiros mit Preisen überhäufter Spielfilm „Heute gehe ich allein nach Hause“, der ab sofort im Salzgeber Club läuft, ist so süß, dass man selbst in ihn verliebt ist, ehe man sich's versieht. So ging es auch unserer Autorin Maike Hank, die den Coming-of-Age-Film als behutsam und zärtlich empfand und darin ein realistisches Märchen erkannte.
Maurice

Maurice

Großbritannien im Jahre 1909. Maurice und Clive studieren in Cambridge – und verlieben sich wider die gesellschaftlichen Normen ineinander. Aber um seine beginnende Karriere als Anwalt nicht zu gefährden, löst Clive die Verbindung auf und stürzt Maurice damit in eine Sinn- und Lebenskrise. Dann begegnet dieser jedoch dem Jagdaufseher Scudder. Der für sein Drehbuch zu "Call Me By Your Name" mit dem Oscar ausgezeichnete James Ivory inszenierte "Maurice" nach dem gleichnamigen Roman von E. M. Forster. Der Film, der nun in einer Special Edition auf Blu-ray erscheint, zeigt Hugh Grant in seiner ersten Hauptrolle. Unser Autor Matthias Frings blickt zurück auf das Coming out des britischen Kinos.
Die Starken

Die Starken

Ab sofort im Salzgeber Club: Lucas weiß noch nicht so recht, wo er im Leben hinwill. Als er seine Schwester in einem abgelegenen Fischerdorf im Süden Chiles besucht, verliebt er sich ausgerechnet hier im Nirgendwo in den attraktiven Hafenarbeiter Antonio. Damit die Beziehung der beiden introvertierten jungen Männer eine Chance hat, müssen sie über sich hinauswachsen. Mit wahrhaftigen Dialogen, einer authentischen Darstellung des Dorfalltags und zwei beeindruckenden Hauptdarstellern entwickelt Drehbuchautor und Regisseur Omar Zúñiga in "Die Starken" aus der melancholischen Grundstimmung nach und nach ein wild loderndes Liebesdrama. Für unseren Autor Christian Lütjens war der Film nicht weniger als ein Geschenk.
Five Dances

Five Dances

Ein junger Tänzer kommt in die große, kalte Stadt und alles, was er hat, ist sein Körper. Alan Browns ("Private Romeo") neuer Spielfilm "Five Dances", der ab heute als Stream zum Ausleihen und Kaufen im Salzgeber Club zur Verfügung steht, ist ein Probenraum-Kammerspiel, in dem Bewegungen Geschichten erzählen, Positionen Beziehungen und ein Tanz das ganze Leben. Unser Autor Gunther Geltinger über Schmerz, Poesie und das Schöne in der Gebrochenheit.