Lustspiel

Ma Belle, My Beauty

Ma Belle, My Beauty

Jetzt als DVD und VoD: Lane liebte Bertie, Bertie liebte Lane – und auch Fred. In New Orleans führten sie einst eine Dreierbeziehung, bis die irgendwann nicht mehr funktionierte und Lane aus dem gemeinsamen Leben verschwand. Zwei Jahre später haben Bertie und Fred geheiratet und sind zusammen nach Südfrankreich gezogen. Doch dann steht plötzlich Lane wieder vor der Tür... Vor dem Hintergrund einer sommerlichen Kleinstadtidylle erzählt Marion Hill von einem emotionalen Wiedersehen, das alte Wunden aufreißt und neue Fragen aufwirft. Das fein beobachtete Porträt dreier verliebter Menschen haben gleich zwei Autorinnen für uns gesehen: Barbara Schweizerhof freut sich über einen wunderbar erwachsenen Film, der die Komplexität von polyamourösen Beziehungen ernst nimmt und davon mit größter Selbstverständlichkeit erzählt; Angelika Nguyen darüber, mit welch forensischer Sorgfalt Hill ihre Figuren entwickelt und deren Motive freilegt.
Irrlicht

Irrlicht

Ein perfekt choreografierter Liebestanz, sexy Feuerwehrmänner in Jockstraps und ein Baum-Penis-Memory gegen den Flächenbrand: In seinem neuen Film erzählt João Pedro Rodrigues („Der Ornithologe“) von der ersten Liebe eines jungen Prinzen im Portugal der nahen Zukunft, von Klimawandel und Postkolonialismus – und mischt dafür Elemente aus Musical, Folklore, Fantasy und Ökomärchen. Seit seiner Weltpremiere in Cannes wird Rodrigues’ filmische Fantasie weltweit auf Festivals gefeiert – und irrlichtert jetzt auch durch die deutschen Kinos. Für Philipp Stadelmaier ist der Film ein geschichts- und künsteübergreifendes performatives Meisterstück, das Realität nicht nur smart spiegelt, sondern im queeren Sinne transzendiert.
Zwischen uns beiden

Zwischen uns beiden

Jetzt als DVD und VoD: Laeti und Elodie sind seit Jahren zusammen und wünschen sich ein Kind. Der neue Untermieter Simon soll das nötige Geld in die Paarkasse bringen. Doch plötzlich fühlt sich Laeti auf mysteriöse Weise körperlich zu dem attraktiven Zauberkünstler hingezogen. Nach seinem Sektendrama „In-Sect“ und der Marilyn-Monroe-Hommage „Fragments“ verschränkt der französische Regisseur Jude Bauman in „Zwischen uns beiden“ den Kampf zweier Frauen um ihr Liebesglück mit Fragen nach queerer Elternschaft und Familienplanung. Christian Lütjens hat sich von den opulenten Bildern und der sinnlichen Stimmung des Films einfangen lassen.
The Schoolmaster Games

The Schoolmaster Games

An der St.-Sebastian-Akademie sind alle Studenten schwul, jedes Seminar dreht sich um Homosexualität und der Campus vibriert nur so vor erotischen Ränkespielen. Machtzentrum ist der strenge Schuldirektor, der mit seinem Lieblings-Zögling Charles die Schoolmaster Games veranstaltet, ein Sexspiel mit klarer Rollenverteilung. Bis eine mysteriöse Nachricht alles durcheinander bringt... In ihrem vor originellen Ideen und skurrilen Figuren nur so sprühenden Langfilmdebüt erzählt die schwedische Regisseurin Ylva Forner auf Basis des gleichnamigen Romans von Kristofer Folkhammar von einem sagenhaften Ort zwischen schwulem Safe Space, musikalischem SM-Keller und sexueller Verbesserungsanstalt. Matthias Frings über einen schwer zu fassenden Genre-Hybrid, der seinen Stil in der lustvollen Aneignung findet – und im Oktober in der Queerfilmnacht zu sehen ist.
Der Schwimmer

Der Schwimmer

Erez will das Ticket für Olympia! Aber dafür muss sich der ehrgeizige Nachwuchsstar erst noch beim Vorentscheid durchsetzen, der vom israelischen Schwimmverband in einem abgelegenen Trainingscamp veranstaltet wird. Die Konkurrenz in hautengen Speedos ist hart. Doch die schwerste Prüfung stellt sein bildhübscher Mitbewerber Nevo dar. „Der Schwimmer“ geizt nicht mit halbnackten Tatsachen und einer reizvollen Spannungskurve, stellt im Kern aber die Frage, was im Leben mehr zählt: professioneller Erfolg oder die große Liebe. Stefan Hochgesand taucht mit Kopfsprung in Adam Kalderons hochsommerliches Sportdrama ein, das eins der Highlights des Queerfilmfestivals (8. bis 14. September) ist und im September in der Queerfilmnacht läuft.
Moneyboys

Moneyboys

Der junge Fei lebt in einer chinesischen Großstadt und verdient sein Geld als „Moneyboy“, als illegaler Sexarbeiter, um seine Familie auf dem Land zu unterstützen. Seine Verwandten akzeptieren zwar sein Geld, nicht aber seine Homosexualität. Fei beschließt, sein Leben neu zu ordnen, sich zur Liebe zu bekennen und Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst und für seinen neuen Geliebten Long. Doch die Vergangenheit als „Moneyboy“ ist nicht so einfach abzustreifen … In seinem packenden Spielfilmdebüt erzählt C.B. Yi von der Verlorenheit eines jungen Mannes und einer ganzen Generation, die zwischen dem wirtschaftlichen und moralischen Druck der Gesellschaft in einer Sackgasse festzustecken scheint. „Moneyboys“, der in Cannes uraufgeführt und in Saarbrücken mit dem Max Ophüls Preis ausgezeichnet wurde, läuft im Juli in der queerfilmnacht und wird am 28. Juli regulär im Kino starten. Sebastian Markt über einen Film mit sanft gezeichneten Figuren im hartnäckigen Widerstand.
Kink

Kink

Im Dokumentarfilm „Kink“, den es ab jetzt im Salzgeber Club gibt, porträtiert Regisseur Alberto Fuguet das katalanische Fotografen-Paar Paco y Manolo, die Macher des Fanzines „Kink“. In dem erotischen Heft, das Kultstatus in der queeren Szene genießt, versammeln die beiden Bilder von nackten Männern – und offenbaren dabei immer weit mehr als nur deren Körper. Peter Rehberg, der sich in seinem Buch „Hipster Porn“ jüngst mit queerer Männlichkeit und affektiven Sexualitäten im „Kink“-Vorläufer „Butt“ auseinandergesetzt hat, schreibt für uns über die Geschichte der queeren Fanzines, die Besonderheiten von „Kink“ und worum es in dem Projekt von Paco y Manolo wirklich geht.
Sprung ins kalte Wasser

Sprung ins kalte Wasser

Ab jetzt im Salzgeber Club: In romantisch-verträumten Bildern begleitet Regisseur Stelios Kammitsis in „Sprung ins kalte Wasser“ zwei junge Männer auf einem Trip durch halb Europa. Der junge Grieche Victoras macht sich nach dem plötzlichen Tod seiner Oma von Patras nach Deutschland auf, wo seine Mutter lebt. Auf der Fähre trifft er den abenteuerlustigen Deutschen Mathias – und nimmt ihn auf die weitere Reise einfach mit. Andreas Wilink über ein Kräfte-Messen, das allmählich zum Flirt wird.
Pink Narcissus

Pink Narcissus

Seinen 89. Geburtstag am 28. März hat James Bidgood nicht mehr erlebt, er starb Ende Januar. Um an den visionären Filmemacher und Fotografen zu erinnern, gibt es sein Meisterwerk „Pink Narcissus“ ab dem 24. März im Salzgeber Club. Der Kultklassiker zelebriert die Schönheit einer einzigen Person: Bobby Kendall. Der begehrenswerte Narziss entführt in obsessiv erotische Traumwelten, in denen er sich wahlweise als Torero, römischer Sklave, Stricher oder verliebter Draufgänger stilisiert. Jochen Werner über ein faszinierendes Artefakt – und wie man es heute zu fassen bekommt.
The Angelic Conversation

The Angelic Conversation

Im Abschlussteil unserer Artikelreihe zum 80. Geburtstag von Derek Jarman (1942-1994) wenden wir uns „The Angelic Conversation“ zu. Darin visualisiert Jarman die unterschwellig homoerotischen Themen in William Shakespeares Sonetten. Judi Dench liest 14 dieser Sonette, untermalt mit der Musik von COIL, die zur Kulisse für Jarmans visuelle Kollage aus surrealistischen und eindringlichen Bildern werden. Zusammen mit drei weiteren Meisterwerken Jarmans ist „The Angelic Conversation“ im Salzgeber Club zu sehen. Fritz Göttler über Bilder, die in sich selber kreisen, und ein Kino, das durchatmen kann.