Frauenbande

The Five Devils

The Five Devils

Die achtjährige Vicky hat eine geheimnisvolle Gabe: Sie kann mit allerlei Zutaten jeden beliebigen Duft reproduzieren. Als eines Tages ihre lange verschwundene Tante auftaucht, will das Mädchen auch ihren Duft nachbauen – und stürzt dabei in eine Zeitreise, in der sie einem düsteren Geheimnis auf die Spur kommt. Der zweite Film der französischen Regisseurin Léa Mysius ist eine wunderbare wilde und stilsichere Mischung aus Mystery-Thriller, Familiendrama und queerer Liebesgeschichte. Cosima Lutz über einen Film, der vom Verstehenwollen, vom Begehren und einem großem Feuer erzählt, das alles verändert.
When Night Is Falling

When Night Is Falling

Queerfilmnacht im April, Teil 3: Camille arbeitet als Dozentin an einer christlichen Universität und ist mit ihrem Kollegen Martin verlobt. Nach der Hochzeit steht eine gemeinsame Beförderung für die zwei „Karrierechristen“ an. Doch Camille ist auf vage Art unglücklich, und dann stirbt auch noch ihr geliebter Hund. Als sie in einem Waschsalon unverblümt von der charismatischen Zirkusartistin Petra angeflirtet wird, ist da plötzlich ein ganz anderes, neues Gefühl. Die kanadische Regisseurin Patricia Rozema erzählt in sinnlichen Bildern von einer Frau, deren bisher von Ordnung und  Glauben bestimmtes Leben gehörig durcheinander gewirbelt wird. Jessica Ellen über die Wiederbegegnung mit einem Klassiker des lesbischen Kinos, der das Grundmuster des Liebesdreiecks raffiniert variiert und jetzt digital restauriert in neuem Glanz auf die Leinwand zurückkehrt.
Mädchen in Uniform

Mädchen in Uniform

„Mädchen in Uniform“ (1931) von Leontine Sagan gilt als erster Film der Filmgeschichte, der lesbische Liebe offen thematisierte. Jetzt gibt es ihn wieder als DVD und VoD. Das Drama über die Internatsschülerin Manuela, die innige Gefühle für ihre gutherzige Lehrerin Fräulein von Bernburg entwickelt, erinnert an den repressiven Wahn des preußischen Erziehungssystems und dessen zerstörerische Folgen. Beatrice Behn über einen bahnbrechenden und komplexen Film, der am Ende jedoch zwei Dinge voneinander trennt, die besser zusammengedacht werden sollten.
Fucking Åmål

Fucking Åmål

Am 26. April 2023 wird weltweit der Tag der lesbischen Sichtbarkeit gefeiert. Die Queerfilmnacht feiert nicht nur einen Tag, sondern einen ganzen Monat lang und bringt im April gleich vier Klassiker des lesbischen Kinos zurück auf die große Leinwand. sissy stellt sie Euch in den nächsten Tagen vor und legt mit Lukas Moodyssons „Fucking Åmål“ los. Es geht um Schmetterlinge im Bauch, das erste Mal und Coming-out – und all das geschieht in einem schwedischen Kaff, in dem sonst eigentlich nie was passiert. Esther Buss über einen noch immer wunderbaren Jugendfilm, der viel darüber erzählt, wie es sich Ende der 1990er Jahre angefühlt hat, als nicht-heteronormativer Mensch in der Provinz erwachsen zu werden.
Der Sommer mit Anaïs

Der Sommer mit Anaïs

Anaïs promoviert gerade in Literaturwissenschaft, ist ständig in Bewegung und nie zufrieden. Halbherzig beginnt sie eine Affäre mit dem älteren Verleger Daniel. Doch bald findet Anaïs dessen Partnerin, die erfolgreiche Schriftstellerin Émilie, viel aufregender. Eine lesbische Romanze wie aus dem Bilderbuch beginnt – mit Liebe am Strand und sehnsüchtigem Briefwechsel. Nur Daniel könnte die sommerlich-unbeschwerte Stimmung noch vermiesen. Anstatt den heteronormativen und latent frauenfeindlichen Mustern zahlloser Filme über Dreiecksbeziehungen zu folgen, erzählt Charline Bourgeois-Tacquet ihr Langfilmdebüt „Der Sommer mit Anaïs“ konsequent aus der Perspektive der weiblichen Hauptfigur, schreibt Theresa Rodewald. Jetzt gibt es das Liebesdrama als DVD und VoD.
So Damn Easy Going

So Damn Easy Going

Jetzt als DVD und VoD: In Joannas Kopf dreht eine Achtbahnfahrt wilde Loopings, alles ist ständig in Bewegung. Medizinisch gesagt: Sie hat ADHS. Mitten im Chaos steht plötzlich eine neue Klassenkameradin vor ihr, die coole und selbstbewusste Audrey. Und Joanna hat nicht mehr nur blitzende Gedanken, sondern auch ein wild pochendes Herz. In „So Damn Easy Going“ lässt uns der schwedische Regisseur Christoffer Sandler mit viel Humor und leuchtenden Bildern in die Erfahrungswelt seiner Hauptfigur eintauchen. Anne Küper hat sich von dem wunderbaren Zuviel des Films mitreißen lassen, weil genau das so gut passt zu dieser besonderen Liebesgeschichte.
Tár

Tár

Cate Blanchett spielt die begnatete amerikanische Dirigentin und Komponistin Lydia Tár, die als erste Frau ein großes deutsches Orchester leitet. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere bereitet die offen lesbische Musikerin die mit Spannung erwartete Einspielung von Gustav Mahlers 5. Sinfonie vor. Doch als sie mit dem Freitod eines ehemaligen Protegés in Verbindung gebracht wird, gerät ihre streng durchgetaktete Welt ins Wanken. Für ihre formidable Darstellung einer hochkomplexen Frauenfigur wird Cate Blanchett aller Wahrscheinlichkeit nach am Montag ihren dritten Oscar entgegennehmen. Barbara Schweizerhof über die vielen Schichten eines meisterhaften Dramas zwischen feministischem Porträt und abgründigem Geisterfilm.
Bulldog

Bulldog

Jetzt im Kino: Der 21-jährige Bruno und seine nur 15 Jahre ältere Mutter Toni haben eine starke symbiotische Beziehung. Nichts und niemand hat Platz im chaotischen Leben der beiden – sie arbeiten sogar zusammen in einer Ferienanlage in Spanien. Doch als Tonis neue Partnerin Hannah in den gemeinsamen Bungalow zieht, steht das Verhältnis vor einer Zerreißprobe: Zum ersten Mal muss Bruno die Aufmerksamkeit seiner Mutter mit einer anderen Person teilen. Barbara Schweizerhof über einen Film, der tiefenpsychologisch fundiert von Liebe und Ablösung erzählt.
Girls Girls Girls

Girls Girls Girls

Rönkkö will endlich richtigen Sex haben. Mimmi ist da prinzipiell schon einen Schritt weiter, aber ansonsten ziemlich wütend. Zusammen arbeiten die Freundinnen in einem Smoothie-Laden. Als eines Tages die ehrgeizige Eiskunstläuferin Emma einen Drink bestellt, bröckelt Mimmis Toughness, und eine Party später lässt sie sich von Emma schon den dreifachen Lutz zeigen. Die finnische Regisseurin Alli Haapasalo erzählt in „Girls Girls Girls“ authentisch und mitreißend vom Jungsein und dem Gefühl, dass man einem anderen Menschen so nah sein will, dass es nicht reicht, nur seine Haut zu berühren. Anne Küper über einen Film, der weiß, wie Flirten und gute Smoothies gehen.
Verzaubert

Verzaubert

Wie erlebten und überlebten Schwule und Lesben in den 1940er und 50er Jahren Verfolgung und Repressionen? Wie haben sie angesichts der gesellschaftlichen Ächtung und einer oftmals existentiellen Bedrohung geliebt, gefeiert und Beziehungen geführt? In „Verzaubert“ erzählen 13 Hamburger Lesben und Schwule von ihren Überlebensstrategien, heimlichen Rendezvous und großen Lieben, von Tarn-Ehen und mutigen Coming-outs. 30 Jahre nach der Uraufführung erscheint dieses bewegende Zeitdokument nun digital restauriert als DVD und VoD. Axel Schock hat den „Verzauberten“ ganz genau zugehört.