Andreas Köhnemann (Autor)

Drama Queens

Drama Queens

Liebe! Ruhm! Klassenkampf! So ließe sich „Drama Queens“ von Alexis Langlois in drei Worten zusammenfassen. Doch dieses Langfilmdebüt ist mehr: ein Glitterpop-Märchen mit Sommerhit-Soundtrack; ein bisslustiges Musical; eine Feier aller missverstandenen Popdiven. Ziemlich wild und kompromisslos queer geht es hier zu. Oder, wie sissy-Autor Andreas Köhnemann es ausdrückt: „laut und romantisch, kinky und süß, over the top und voller Wahrhaftigkeit“. Stimmt alles. Und ist im Juli im Rahmen der Queerfilmnacht in mehr als 40 Städten in Deutschland und in Österreich zu sehen. Danach startet der Film offiziell in ausgewählten Kinos.
The Mattachine Family

The Mattachine Family

Was ist Familie? Und welche Alternativen zur klassischen Kernfamilie gibt es für queere Menschen? In  „The Mattachine Family“ finden die Filmemacher Andy und Danny Vallentine so ehrliche wie unterhaltsame Antworten. Sissy-Autor Andreas Köhnemann über einen „Film voller Liebe und Wärme, der an das Werk von Edward Burns, Lisa Cholodenko oder Nicole Holofcener erinnert.“ Im Juni läuft der Film in der Queerfilmnacht.
Mysterious Skin (2004)

Mysterious Skin (2004)

Zwei Jungen, zwei Wege: Der eine wird zum zurückgezogenen Verschwörungstheoretiker, der andere fängt irgendwann an, sich älteren Männern gegen Geld zum Sex anzubieten. „Mysterious Skin“ von Gregg Araki erzählt die Geschichte von Brian und Neil, deren gemeinsame Kindheit ein dunkles Geheimnis birgt. Während Brian versucht, seine verdrängte Vergangenheit durch Ufo-Fantasien zu verarbeiten, begegnet Neil ihr mit verklärter Direktheit. Ein schmerzhafter, verstörender Film über junge Menschen, die den Grausamkeiten, der Ignoranz und der Schwäche der Erwachsenen mit gegenseitiger Fürsorge begegnen. Die Geschichte eines Missbrauchs wird hier ganz aus der Perspektive der Opfer erzählt „Mysterious Skin“ sei hart und erschütternd, schreibt Andreas Köhnemann. „Aber nicht ohne Hoffnung.“
Young Hearts

Young Hearts

Elias ist 14 und eigentlich mit Schulkram beschäftigt. Doch als der gleichaltrige Alexander ins Haus gegenüber zieht, gibt es da auf einmal ganz neue, aufregende Gefühle. Am liebsten würde Elias jede freie Minute mit seinem neuen Freund verbringen. Und dann sagt ihm Alexander auch noch, dass er auf Jungs steht! In „Young Hearts“ erzählt der belgische Regisseur Anthony Schatteman von einer ergreifenden Jugendliebe zwischen zwei Jungs, aus der sich das Coming-out ganz natürlich entwickelt. Andreas Köhnemann über einen Film voller Optimismus und Herzenswärme, den viele von uns vielleicht schon gerne mit 14 gesehen hätten. Ab Donnerstag können wir das im Kino nachholen.
BOY

BOY

Tobias ist 16 und muss die Ferien bei seinen Großeltern verbringen. Auf seinen Streifzügen durch das Dorf begegnet der junge Skater dem Sexworker Jonas und lernt den Maler Aron kennen. Zwischen Tobias und Aron entwickelt sich eine vorsichtige Beziehung. Doch dann verfällt der Teenager wieder in alte Gewohnheiten: Er gibt sich die Schuld an Dingen, die vermeintlich falsch laufen. Mitreißend porträtiert der dänische Regisseur Søren Green in seinem ersten Langfilm einen Jugendlichen, der sich selbst verletzt, um seine Gefühle der Verlassenheit und Einsamkeit zu kontrollieren. Andreas Köhnemann über einen Coming-of-Age-Film, der seine abgründige Geschichte in einer sommerlich-hellen Kulisse erzählt und mit großer Empathie auf seine Figuren blickt.
Der Senator

Der Senator

Der junge Renan wird von dem populären Senator Arthur Alencar ausgehalten. Dass der Politiker seinen Toyboy geheim hält und öffentlich heteronormative Familienwerte verteidigt, akzeptiert dieser schweren Herzens. Doch als Renan den attraktiven Enthüllungsjournalisten Victor kennenlernt, kommen ihm Zweifel. Kann er sich aus den Fängen des Senators befreien? Regisseur Mauro Carvalho erzählt in „Der Senator“ von einer Beziehung, in der sich eine anfängliche Leidenschaft in eine emotionale und finanzielle Abhängigkeit entwickelt hat, und hält der Bigotterie konservativer Politiker einen entlarvenden Spiegel vor. Andreas Köhnemann über einen aufreizenden Genrefilm zwischen Crime-, Romantik- und Softcore-Unterhaltung, der das Erzählmuster der nicht sonderlich queeren US-Erotikthriller der 1990er Jahre in einen schwulen südamerikanischen Kosmos überträgt.
Crossing: Auf der Suche nach Tekla

Crossing: Auf der Suche nach Tekla

Lia, eine pensionierte Lehrerin in Georgien, erfährt von ihrem jungen Nachbarn Achi, dass ihre lang verschollene Nichte Tekla mittlerweile in der Türkei leben soll. In der Hoffnung, Tekla nach langer Entfremdung zurück nach Hause zu holen, reist Lia mit Achi nach Istanbul, um sie aufzuspüren. Bei ihren Streifzügen durch die verborgenen Winkel der Stadt lernen sie die trans Anwältin Evrim kennen, die ihnen bei ihrer Suche hilft. Vor fünf Jahren riss uns Levan Akin mit seinem Liebesdrama „Als wir tanzten“ mit. In seinem neuen Film erzählt er nun zärtlich und vielschichtig von der Suche nach Identität über nationale, Generations- und Gendergrenzen hinweg. Andreas Köhnemann über einen zutiefst humanistischen Film, der für die Kraft der queeren Gemeinschaft bewegende Bilder findet.
Love Lies Bleeding

Love Lies Bleeding

Lou lebt in einem Kaff in New Mexico, managt ein Fitnessstudio und leidet an ihrer dsyfunktionalen Familie. Als die ehrgeizige Bodybuilderin Jackie auf dem Weg nach Las Vegas durch den Ort kommt, ist sie sofort entflammt. Doch die Amour fou zwischen den beiden Frauen wird in der Kleinstadt zur Projektionsfläche für Hass und Gewalt. In ihrem zweiten Film dekonstruiert die britischen Regisseurin Rose Glass gängige Geschlechter- und Genreklischees mit viel Lust auf schwarzen Humor und Sinn für Sleaze. „Love Lies Bleeding“ ist eine queer-feministische Thriller-Romanze und Tomboy-Kino erster Güte. Andreas Köhnemann nutzt seine Besprechung für einen Liebesbrief an Hauptdarstellerin Kristen Stewart, die spätestens jetzt als queere Filmikone gelten darf.
Queer Exile Berlin

Queer Exile Berlin

Im dritten Teil seiner Berlin-Trilogie wendet sich Jochen Hick den queeren Migrant:innen aus aller Welt zu, die ihre Heimatländer verlassen haben, um in Berlin selbstbestimmter leben zu können. Nach den eher zurückblickenden Filmen „Out in East-Berlin“ (2013) und „Mein wunderbares West-Berlin“ (2017), in denen es um homosexuelles Leben in der einstigen Mauerstadt aus ost- bzw. westdeutscher Perspektive ging, verhandelt „Queer Exile Berlin“ die queere Berliner Gegenwart und damit auch aktuelle politische Auseinandersetzugen und Fragestellungen. Andreas Köhnemann über einen Film und eine Trilogie, die Berlin als einzigartigen Ort der Freiheit verstehen und dennoch nicht als Paradies verklären.
Liuben

Liuben

Vor zwölf Jahren hat Victor seine bulgarische Heimat hinter sich gelassen, um in Madrid zu studieren und dort als schwuler Mann frei leben zu können. Zur Beerdigung seines Großvaters kehrt er in das Dorf zurück, in dem er aufgewachsen ist und mittlerweile als „der Spanier“ gilt. Victor nähert sich seinem Vater wieder an, lernt den 18-Jährigen Roma Liuben kennen und beschließt, den Sommer über zu bleiben. Doch als er sich in Liuben verliebt und der die Liebe auch erwidert, wird Victor schnell klar, warum er seine Heimat einst verlassen hat. „Liuben“ gilt als erster offen queerer Film aus Bulgarien. Andreas Köhnemann über ein Liebesdrama, das auf differenzierte Weise unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen schildert und dem Gefühl der existenziellen Bedrohung mit sinnlichen Bildern und der Ahnung eines gemeinsamen Glücks trotzt.