Rosa von Praunheim (Regisseur)

Monika Treut: Female Misbehavior!

Monika Treut: Female Misbehavior!

Seit 40 Jahren prägt Monika Treut mir ihren lustvoll-subversiven Spiel- und Dokumentarfilmen das queere Kino in Deutschland und der ganzen Welt. Aus diesem Anlass veröffentlichen wir noch einmal das umfangreiche Gespräch, das Jan Künemund mit der unerschrockenen Avantgardistin des nicht-heteronormativen Films im Jahr 2017 anlässlich der Veröffentlichung der DVD-Box „Monika Treut: Female Misbehavior!“ führte. Darin geht es unter anderem um weibliche Kino-Lust, Gender-Science-Fiction und queere Pionierinnenarbeit. Und natürlich auch um den bahnbrechenden Film, mit dem alles begann: das sadomasochistische Liebesdrama „Verführung: Die grausame Frau“, das Treut mit ihrer Freundin Elfi Mikesch 1985 drehte, und das jetzt noch einmal in der Queerfilmnacht zu sehen ist.
Rex Gildo – Der letzte Tanz

Rex Gildo – Der letzte Tanz

Er sah blendend aus, konnte singen und tanzen, verkaufte 40 Millionen Schallplatten, wirkte in über 30 Filmen mit, und „Fiesta Mexicana“ konnte jedes Kind mitsingen. Rex Gildo war ein deutscher Star, doch dass er und sein Entdecker und Ziehvater Fred Miekley über Jahrzehnte ein Liebespaar waren, wussten nur enge Vertraute. Halb fiktional, halb dokumentarisch erzählt Rosa von Praunheim in seinem neuen Film das Leben der Schlagerlegende als die tragische Geschichte eines Unterhaltungskünstlers, der sich in der repressiven 1950er und 60er Jahren zu einem Doppelleben gezwungen glaubte und auch später nie den Ausbruch aus seinem Versteck wagte. Andreas Wilink fühlt sich bei dem Sujet an Douglas Sirk erinnert, spürt aber auch den unverwechselbaren Rosa-Touch.
Darkroom – Tödliche Tropfen

Darkroom – Tödliche Tropfen

In seinem neuen Film "Darkroom - Tödliche Tropfen" befasst sich Rosa von Praunheim mit einem wahren Kriminalfall aus der jüngsten Vergangenheit Berlins. Während der Krankenpfleger Lars mit seinem Freund Roland eine scheinbar perfekte Beziehung führt, treibt er sich heimlich im Nachtleben umher, mordet und experimentiert mit tödlichen Substanzen. Der diesjährige Eröffnungsfilm des Filmfestivals Max Ophüls Preis setzt nicht auf Hochglanz, sondern auf sein gut eingespieltes Hauptdarsteller-Duo. Stefan Hochgesand hat sich in die filmische Blackbox begeben und neben ekligen Momenten auch Paradiesisches entdeckt.
Männerfreundschaften

Männerfreundschaften

Wie schwul waren eigentlich Goethe und seine Zeitgenossen? Inspiriert von Robert D. Tobins geistesgeschichtlicher Studie „Warm Brothers – Queer Theory and the Age of Goethe“ (2000) geht Rosa von Praunheim in seinem neuen Film Homoerotik und -sexualität in der Weimarer Klassik auf den Grund. Briefwechsel, Lyrik und dramatische Texten aus der damaligen Zeit inszeniert er mit Schauspielern an den Orten ihres Entstehens; Interviews mit Literaturwissenschaftlern und Historikerinnen kommentieren die teilweise skurrilen Re-Enactments. Dennis Vetter über eine amüsante und überaus politische Geschichts-Collage, die kritisch auf die Gegenwart deutet – und morgen in den deutschen Kinos startet.
Überleben in Neukölln

Überleben in Neukölln

Rosa von Praunheim hat halbrunden Geburtstag und uns zur Feier einen neuen Film aus Neukölln mitgebracht. Das queere Panorama aus Porträts von kreativen, verrückten und – im Praunheimschen Sinne – herrlich perversen Bewohner_innen des berüchtigten Szenebezirks setzt das Prinzip der unangepassten Lebenstraumerzählungen fort, mit dem der Regisseur seit nunmehr 50 Jahren die heterornormativen Strukturen der deutschen Kino- und Fernsehlandschaft unterwandert. Eine Hommage von Jan Künemund.
ACT! – Wer bin ich?

ACT! – Wer bin ich?

In seinem neuen Dokumentarfilm „ACT! – Wer bin ich?“ schaut Rosa von Praunheim über den schwulen Tellerrand und findet mal wieder eine Heldin des Alltags, die ihre bürgerlichen Sicherheiten aufgegeben hat, um sich für soziale Veränderungen einzusetzen. Maike Plath macht „biografisches Theater“ mit Jugendlichen in Neukölln, deren Biografien andere oft nicht interessieren. Von Jan Künemund.