Christian Horn (Autor)

Mysterious Ways

Mysterious Ways

Hört darauf, was eure Herzen Euch sagen – allen Repressionen zum Trotz! Das ist die frohe Botschaft von „Mysterious Ways“, dem neuen Film von Paul Oremland („Like It Is“). Peter ist Priester einer kleinen Gemeinde in Neuseeland und möchte seinen samoanischen Partner Jason heiraten. Doch die anglikanische Kirche sieht die Segnung eines homosexuellen Paares nicht vor. Freunde und Familie starten eine Support-Kampagne. Und dann kommt auch noch Jasons non-binärer Neffe Billy aus Australien zu Hilfe und erklärt, Gottes Gesandte:r für die Trauung zu sein. Christian Horn über ein turbulente Liebes- und Glaubensdrama, das es jetzt als DVD und VoD gibt.
Single, Out

Single, Out

Wenn Teenager Adam gerade nicht an seinem Kunstprojekt arbeitet, hält er online nach heißen Typen Ausschau. Dass er schwul ist, sollen eigentlich noch nicht alle wissen. Doch als sich einer seiner Chats als Josh herausstellt, der beste Freund seines großen Bruders Clay, traut sich Adam aus seinem Versteck. Nach dem ersten Mal ist plötzlich alles anders. Adam ist jetzt out – aber immer noch Single. Die Frage ist nur: wie lange noch? In sechs Episoden erzählt Lee Galea in seiner Miniserie „Single, Out“ von den sexuellen Irrungen und Wirrungen von Bilderbuch-Twink Adam, der sich dabei auf seine Freunden fast immer verlassen kann. Jetzt gibt es die komplette erste Staffel des Publikumshits aus Australien auch in Deutschland zu sehen. Christian Horn über eine Feelgood-Serie mit viel Selbstironie.
Punch

Punch

Ein Küstenstädtchen in Neuseeland. Der 17-jährige Jim ist ein großes Boxtalent. Sein Vater trainiert ihn streng, hat selbst aber ein Alkoholproblem. Jim ist sich nicht sicher, wo er eigentlich hin will. Nach der Begegnung mit dem jungen schwulen Māori Whetu lichtet sich der Horizont: Zusammen mit ihm gibt es auf einmal Dinge, für die es sich wirklich zu kämpfen lohnt. Neben Hollywood-Star Tim Roth glänzen die Nachwuchstalente Jordan Oosterhof und Conan Hayes, der selbst Māori-Wurzeln hat, als zwei junge Männer, die sich gegen die auch in Neuseeland noch durchaus gegenwärtige Homophobie behaupten müssen. Christian Horn über einen rauen Film mit gefühlsbetontem Fundament, der aktuell in der Queerfilmnacht zu sehen ist.
Die Höhle

Die Höhle

Abiturient Daniel liest Oscar Wilde und lackiert sich die Fingernägel, was in seiner Schule schon reicht, um als Außenseiter zu gelten. Beim Klassenausflug kommt es zu seinem folgenschweren Zwischenfall: Während einer Nachtwanderung rutschen er und sein schwuler Sportlehrer Adam in eine Felsspalte und finden sich in einer dunklen Höhle wieder. Zusammen müssen sie einen Weg zurück finden. Christian Horn über Roman Němecs „Die Höhle“, der wie ein klassischer Coming-of-Age-Film beginnt und sich bald zu einem emotionalen Survival-Drama wandelt.
Horseplay

Horseplay

Eine Gruppe von Kumpels trifft sich in einer Villa, um für ein paar Tage das Nichtstun zu genießen. Die jungen Männer liegen in der Sonne, kühlen sich im Pool ab, trinken Bier, albern herum. Und sie machen Videos von sich – nackt und in sexuellen Situationen. Doch die offensichtlich homoerotische Anordnung bringt nach und nach immer mehr Abwehr, Homophobie und Gewalt zum Vorschein. Berger ist Spezialist für die filmische Darstellung südamerikanischer Männlichkeit. In „Horseplay“ treibt er seine erotische Formsprache auf die Spitze: Sinnlich fängt die Kamera die Beine, Arme und Torsi der athletischen Figuren ein – bis die Stimmung gefährlich zu kippen beginnt. Christian Horn über ein abgründiges Kammerspiel mit Adonissen, das es jetzt als DVD und VoD gibt.
Goldhammer

Goldhammer

Schwuler Escort im Ruhestand, rechtskonservativer Journalist mit Suchtproblemem, stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung Juden in der AfD. Marcel Goldhammer ist ein wandelnder Widerspruch. Geboren 1987 in Kaiserslauten und aufgewachsen als Christ, konvertierte er 2006 zum Judentum und lebt heute in Tel Aviv und Berlin. Bei der Bundestagswahl 2021 trat er als Direktkandidat der AfD für Berlin-Neukölln an. In ihrem Film spüren André Krummel und Pablo Ben Yakov einer Biographie nach, in der es vor allem um eins zu gehen scheint: Aufmerksamkeit um jeden Preis. Christian Horn über einen Film an der Grenze zwischen Dichtung und Wahrheit.
The Whale

The Whale

Darren Aronofsky ist Spezialist für abgründige Figurenportäts – bislang aber noch nicht als Regisseur queerer Filme in Erscheinung getreten. In „The Whale“ erzählt er nun die Geschichte des stark übergewichtigen Englischdozenten Charlie, der seit dem Suizid seines Partners einsam und zurückgezogen in einer kleinen Wohnung lebt und einen letzten Versuch unternimmt, sich mit seiner entfremdeten Tochter zu versöhnen. Das Drama verschaffte Brendan Fraser ein fulminantes Comeback und sogar den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Christian Horn über einen Film, dem das unglückliche Schwulsein seiner Hauptfigur zwar am Rande zur Kritik an evangelikalen Kirchengemeinschaften in den USA und deren konservativer Sexualmoral dient, der ansonsten aber vor allem bemerkenswert rührselig geraten ist.
Breaking Fast

Breaking Fast

Der US-amerikanische Regisseur Mike Mosallam bringt in seiner RomCom „Breaking Fast“, die es jetzt im Salzgeber Club gibt, einen jungen muslimischen Arzt und einen angehenden Schauspieler unter den flirrenden Lichtern West-Hollywoods zusammen. Die religionsübergreifende schwule Liebesgeschichte kommt dabei explizit ohne die Problematisierung von Religion und Glauben aus – und setzt stattdessen auf universelle Kino-Magie. Christian Horn begleitet die beiden Verliebten durch die gemeinsamen kalifornischen Nächte.
Saint-Narcisse

Saint-Narcisse

Jetzt im Kino: In seinem neuen Film „Saint-Narcisse“ interpretiert der kanadische Kultregisseur Bruce LaBruce („Otto; or, Up with Dead People“) den alten Mythos von Narziss als queere Selbstfindungsgeschichte. Im Mittelpunkt steht der umwerfend aussehende Dominic, der Anfang der 1970er Jahre nicht nur seine tot geglaubte Mutter, sondern auch seinen Zwillingsbruder kennenlernt. Christian Horn über ein filmisches Vergnügen voller Genrezitate.
Tiny Tim

Tiny Tim

Genie, Freak, Superstar. Tiny Tim (1932–1996) ist eine der skurrilsten Figuren der Musikgeschichte. Mit Ukulele und Falsetto-Gesang erobert er die Konzertbühnen der USA. Seine schräge Cover-Version von „Tip Toe Through the Tulips“ wird ein Megahit – und doch von vielen nur verlacht. Er spielt in der Royal Albert Hall, seine Hochzeit sehen über 45 Millionen Zuschauer:innen im Fernsehen, unter Musikern wird Tiny Tim verehrt, er arbeitet mit Jimi Hendrix und den Beatles – und Bob Dylan ist bis heute Fan. Liebevoll zeichnet Regisseur Johan von Sydow in „Tiny Tim“ das Leben eines wunderbar-campen Künstlers nach, der Frauen und Männer liebte und mit seiner queeren Persona zwischen allen Polen changierte. Christian Horn über ein faszinierendes Porträt voller Melancholie, das es jetzt im Salzgeber Club und auf DVD zu sehen gibt.