Die Misandristinnen
Jetzt auf DVD und VoD: Im neuen Film des kanadischen Kultregisseurs Bruce LaBruce („The Raspberry Reich“, „Otto; or, Up with Dead People“, „Gerontophilia“) geht es um eine queer-feministischen Terrorstinnen-Zelle, die „irgendwo in Ger(wo)many“ hinter der Fassade eines katholischen Mädcheninternats den Umsturz des Patriarchats vorbereitet, ehe ein verletzter Soldat ins Haus gelangt und die Ordnung der Frauen empfindlich stört. Nicht ohne Grund mögen bei der Geschichte manche an den jüngsten Film von Sofia Coppola, „Die Verführten“ (2017), denken. Beide Filme sind Remakes von Don Siegels Bürgerkriegsmelodram „The Beguiled“ (1971). Das ungleich geringere Budget seines Films kompensiert LaBruce mit der Besetzung von queeren Underground-Stars (wie Susanne Sachsse und Kembra Pfahler) und radikalen Regieeinfällen, die die Grenzen des guten Geschmacks bis aufs Äußerste ausreizen. Lukas Foerster wagt eine filmhistorische und queerpolitische Einordung.