Supernova

Supernova

Jetzt im Kino: Im Drama „Supernova“ von Harry Macqueen spielen die Hollywood-Stars Colin Firth und Stanley Tucci ein Paar auf einem Roadtrip durch den nordwestenglischen Nationalpark Lake District, das im Angesicht einer Demenzerkrankung mit den großen Fragen der menschlichen Existenz konfrontiert wird. Christian Lütjens berichtet von einer ergreifenden Filmerfahrung – und fragt sich, wie queer „Supernova“ eigentlich ist.
Ellie & Abbie

Ellie & Abbie

Die 17-jährige Ellie ist super smart und total verknallt in ihre Mitschülerin Abbie. Für den Abschlussball will sie sich endlich ein Herz fassen und ihren Schwarm zum Date einladen. Dann steht plötzlich ihre längst verstorbene Tante Tara vor ihr. Als lesbische Aktivistin der 1980er Jahre hat die natürlich einiges zum Fall beizutragen. Mit ihrer geisterhaften Liebespatin wagt Ellie den nächsten Schritt… „Ellie & Abbie“ gibt es ab jetzt im Salzgeber Club zu sehen. Mit dem Traumpaar Sophie Hawkshaw und Zoe Terakes erzählt Regisseurin Monica Zanetti nicht nur von einer schaurig-schönen ersten Liebe an einer australischen Highschool, sondern auch von den Errungenschaften im Kampf um nicht-heterosexuelle Selbstermächtigung. Angelika Nguyen über einen vielseitigen Film, der mit feinem Gefühl Love Story, Enthüllungsdrama und Ermittlungskrimi kombiniert.
Wyndham Lewis: Die Affen Gottes

Wyndham Lewis: Die Affen Gottes

„Das Beste ist, wenn man das Schlimmste über die Leute weiß“. Getreu dieser Maxime ist der Roman „Die Affen ­Gottes“, der 1930 erschien und jetzt erstmals auf Deutsch vorliegt, eine ebenso komische wie brachiale Abrechnung mit jenem Milieu, das sein Autor, der Maler, Avantgardist und Gründer der Vortizisten-Gruppe Wyndham Lewis, bestens kannte: der Londoner Kunstwelt der 1910er und -20er Jahre. Von Lewis in greller Überzeichnung vorgeführt, bringt das ­Personal dieser monströsen, 776-Seiten starken Farce ein veritables Welttheater zur Aufführung, das in einem mehrere hundert Seiten langen Karneval grotesker Masken gipfelt. Michael Sollorz ist begeistert, wie klug und zynisch, boshaft und zuweilen albern Lewis sein Seziermesser ansetzt.
Looping

Looping

In „Looping“, dem Regiedebüt der Berliner Filmemacherin Leonie Krippendorff („Kokon“), spielen Jella Haase, Lana Cooper und Marie-Lou Sellem drei Frauen, die sich in einer Psychiatrie kennenlernen und ineinander verlieben. Unsere Autorin Tania Witte wünscht sich zwar mehr Dialoge, schwärmt aber von magischem Schauspiel und betörenden Bildern. Ab morgen gibt es den Film im Salzgeber Club zu sehen.
Felix Rexhausen: Zaunwerk

Felix Rexhausen: Zaunwerk

Felix Rexhausen (1932-1992) war einer der ersten offen schwulen Autoren der Nachkriegszeit. Mit dem Roman „Lavendelschwert“ und dem Erzählband „Berührungen“ ist er bereits in der Bibliothek rosa Winkel vertreten. „Zaunwerk“ ist der seinerzeit nicht veröffentlichte Vorläufer dieser beiden Bücher, wiederentdeckt vom Literaturwissenschaftler Benedikt Wolf. Das Buch, bereits 1964 abgeschlossen, entfaltet ein Panorama vom Leben der Homosexuellen der alten Bundesrepublik, ihrem Leben im Versteck, ihren kleinen Freiräumen und großen Sehnsüchten. Tilman Krause empfindet den episodisch erzählten Roman als literarische Sensation.
Borderline

Borderline

Anna und Robyn lieben sich – und gehen zusammen durch Höhen und Tiefen. Anna kann und will nicht ohne ihre Freundin sein, aber ihre inneren Dämonen halten sie davon ab, das Glück in vollen Zügen zu genießen. Offensiv autobiografisch erzählt die italienische Regisseurin Anna Alfieri in „Borderline“ die Geschichte ihrer ersten großen Liebe. Anja Kümmel über einen berührenden Tauchgang in psychische Abgründe, der verschiedene Realitätsebenen erkundet – und der jetzt im Salzgeber Club zu sehen ist.
Camila Sosa Villada: Im Park der prächtigen Schwestern

Camila Sosa Villada: Im Park der prächtigen Schwestern

Camila verlässt ihr Zuhause und geht in die Stadt, auf der Suche nach einem Ort, an dem sie sein kann, wer sie ist. Sie wird Teil einer Wahlfamilie aus Sexworker*innen und anderen Außenseiter*innen. Gemeinsam feiern sie die Liebe und den Rausch, im Widerstand gegen eine Gesellschaft, die sie verachtet. In ihrem autobiografisch gefärbten Roman „Im Park der prächtigen Schwestern“ erzählt die trans Autorin und Schauspielerin Camila Sosa Villada von der Freude am Leben, von Zugehörigkeit und von Befreiung. Anja Kümmel lobt das feine psychoanalytische Gespür und den klaren soziologischen Blick der Argentinierin.
Beyto

Beyto

Beyto ist ein fantastischer Schwimmer und cooler Kumpel. Doch als sich der junge Schweizer mit türkischen Wurzeln in seinen attraktiven Trainer Mike verliebt, gerät seine heile Welt durcheinander. Um Tradition und Ehre zu wahren, sehen Beytos Eltern nur einen Ausweg: Mit einem Vorwand locken sie ihn in ihr türkisches Heimatdorf und organisieren eine Hochzeit mit einer Frau. Voller Empathie erzählt Gitta Gsell in „Beyto“ eine multikulturelle Liebes- und Emanzipationsgeschichte zwischen Zürich und Anatolien. Axel Schock freut sich, dass Gsells Film, den es ab Donnerstag im Salzgeber Club und ab Freitag auf DVD gibt, gegenüber der Romanvorlage „Hochzeitsflug“ von Yusuf Yesilöz ermutigender und empowernder geworden ist. Und er ist von den beiden Hauptdarstellern begeistert, vor allem von Beyto-Darsteller Burak Ates in dessen erster Kinorolle.
James Baldwin: Ein anderes Land

James Baldwin: Ein anderes Land

James Baldwin ist zweifellos einer der wichtigsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Als Schwarzer und Homosexueller war er doppelt marginalisiert, er schrieb mit Furor, aber auch mit analytischer Präzision und literarischer Eleganz. So auch in seinem 1962 erschienenen Roman „Another Country“, der nun neu übersetzt unter dem Titel „Ein anderes Land“ veröffentlicht wurde. Axel Schock attestiert dem Buch eine zeitlose Intensität und Wahrhaftigkeit.
Sequin in a Blue Room

Sequin in a Blue Room

Sequin ist 16 und steht auf anonyme Sexdates, die er per App klar macht. Dabei hat er nur eine Regel: Nie einen Kerl zweimal treffen! Bis er über einen Chat im Blue Room landet, einer mysteriösen Gruppensex-Party ohne Limits. Dort gerät er in den Bann eines betörenden Fremden. In seinem berauschenden Debütfilm „Sequin in a Blue Room“, den es ab jetzt im Salzgeber Club und auf DVD gibt, bettet Samuel Van Grinsven das sexuelle Erwachen eines Teenagers in einen lustvollen Thrillerplot ein, in dem der australische Shooting-Star Conor Leach als rothaariger Twink im Pailettenhemd funkelt. Stefan Hochgesand über Romantik und Sex im Blue Room – und was das mit Bertolt Brecht zu tun hat.