Auf DVD

Bizarre

Bizarre

Wieviel Szene lässt die Gentrifizierung in trendigen Großstädten noch zu? Wohin zieht sie sich zurück? Der französische Filmemacher Etienne Faure hat als New-York-Stipendiat die Bar Bizarre entdeckt, die als Fortführung der legendären Manhattaner Beat-Kneipe aktuell in Brooklyn betrieben wird. Er inszeniert dort die jugendliche und hübsch anzuschauende Kunstfigur Maurice, die von der Straße in die bunte und anrüchige Nachtwelt purzelt und allen für kurze Zeit den Kopf verdreht. Im Panorama der diesjährigen Berlinale stellte man „Bizarre“ als „filmisch verzaubernde Trance“ vor. Von Toby Ashraf.
Wie ein weißer Vogel im Schneesturm

Wie ein weißer Vogel im Schneesturm

Mehr als 20 Jahre ist es her, dass man die ersten Filme von Gregg Araki als 'New Queer Cinema' bezeichnete. Postpunk-Jugenddramen folgten, dann der abgründige „Mysterious Skin“ (2004), und wenig scheint sich dabei an der markanten Handschrift des Filmemachers geändert zu haben, auch wenn seine Schauspieler bekannter wurden und seine Budgets größer. Angesichts der Direct-to-DVD-Veröffentlichung seines aktuellsten Films „Wie ein weißer Vogel im Schneesturm“ hier ein Versuch über die Queerness seiner plakativen Figuren, bei denen man, sobald man an den schönen Oberflächen kratzt, nur auf weitere Oberflächen stößt. Von Dennis Vetter.
Go Fish

Go Fish

Zwei sehr unterschiedliche Frauen verlieben sich so nach und nach ineinander – und ihrem großen Freundinnenkreis geht das alles viel zu langsam. Liebevoll ironisch nennen sie es den „lesbischen ,Gandhi‘“ – und das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Rose Troche in ihrem klassischen, aber hierzulande lange nicht zu sehenden Erstling „Go Fish“ macht. Denn der ist schnell geschnitten, sexy, turbulent, experimentell und sehr witzig, ohne RomCom, Dramödie oder sonst eins dieser tausendfach variierten L-Film-Genres zu sein. Stephanie Kuhnen über den ersten lesbischen Indie-Hit und den ersten lesbischen Teddy-Gewinner überhaupt.
In the Grayscale / Unter der Haut

In the Grayscale / Unter der Haut

Heterosexuell lebende Männer verlieben sich in andere Männer. Filme darüber versprechen Dramen, Ausbrüche, Selbstfindung, Bewegung. Geschichten werden woanders enden als sie begonnen haben. Zwei aktuelle Filme setzen ein A und ein B und machen sich auf den Weg. Von André Wendler.
Zomer – Nichts wie raus!

Zomer – Nichts wie raus!

Im Namen des Vaters, des Sohnes und der heiligen Elektrizität: Einen aufgeladenen Sommer verbringt die schweigsame Anne im Schatten eines Kraftwerks in einem holländischen Kaff, in dem man angestrengt den Konsens sucht. Doch nicht nur bei Anne löst sich allmählich die Spannung – auch sonst kriegt man die ganze Sehnsüchte und Ausbrüche nicht mehr „gepoldert“. „Zomer – Nichts wie raus!“ erzählt vom bittersüßen Erwachsenwerden in der Provinz. Von Tania Witte.
Der heimliche Freund

Der heimliche Freund

Die erste Liebe ist etwas Tolles. Aber wie man sie erlebt, ist auch statusabhängig: Ob man seine bürgerliche Familie enttäuschen wird oder seinen illegalen Aufenthalt im Land dadurch noch komplizierter macht, ist eben doch etwas anderes. In Mikel Ruedas zarter Romanze kämpfen zwei Jungs um ihr kleines – und auch ein bisschen verschiedenes – Glück in einem schwulen- und fremdenfeindlichen Europa. Von Gunther Geltinger.
BFF – Beste Freundinnen für immer

BFF – Beste Freundinnen für immer

Das Beste aus einer geschenkten Paartherapie zu machen, ist nicht so einfach – vor allem, wenn man keinen Partner hat. Also nimmt Kat ihre beste Freundin mit zum idyllischen Therapie-Resort, und sie tun so als ob. Bis sie nicht mehr so tun können als ob. „BFF“ vermeidet jeden Sitcom-Klamauk, nimmt seine Heldinnen ernst und ist deshalb wirklich witzig. Von Noemi Yoko Molitor.