Marie Kreutzer (Regisseurin)

Zehn Filme des Jahres

Zehn Filme des Jahres

Eine verbotene Liebe in Kenia. Fünf wilde Jungs auf einer verwunschenen Insel. Zwei fremde Schwestern, die sich gleichen. Französisches Wortgewichse in neuer Haut. Emily Dickinsons Ehrenrettung. Erinnerungen an das Begehren früherer Tage. Phantome aus Blut und Sperma. Die Befreiung des weiblichen Blicks. Genderrevolten in Genf. Und eine sagenhafte Grenzüberschreitung. Zu Silvester wagt sissy wieder einen Blick zurück – und freut sich über ein großartiges, vielgestaltiges queeres Kino-Jahr, das uns vor allem mit vielen starken weiblichen Perspektiven begeistert hat. Eine kleine Passage entlang zehn nicht-heterosexueller Filmhighlights der letzten zwölf Monate – wie gewohnt in Form kurzer Auszügen aus den Originalrezensionen unserer Autor*innen.
Der Boden unter den Füßen

Der Boden unter den Füßen

Neu als DVD und VoD: Mit Ende 20 glaubt Lola ihr Privatleben ebenso fest im Griff zu haben wie ihren Job als Unternehmensberaterin. Niemand weiß von ihrer schizophrenen Schwester Conny und der Geschichte psychischer Krankheit, die sich durch ihre Familie zieht. Und auch die Affäre zu ihrer Teamleiterin Elise hält sie erfolgreich geheim. Doch als Lola die Nachricht bekommt, dass Conny einen Suizidversuch nur knapp überlebt hat, drohen all ihre Geheimnisse ans Licht zu kommen... In ihrem neuen Film erzählt die österreichische Regisseurin Marie Kreutzer ("Die Vaterlosen", "Was hat uns bloß so ruiniert") die Geschichte einer jungen Frau, der nach und nach die Kontrolle über ihr allzu streng strukturiertes Leben entgleitet. Neben Lola-Darstellerin Valerie Pachner, die in Kürze auch in der weiblichen Hauptrolle des neuen Films von Terrence Malick ("Ein verborgenes Leben") zu sehen sein wird, glänzen Pia Hierzegger ("Wilde Maus") und Mavie Hörbinger ("Sommerhäuser"). Cosima Lutz hat Kreutzers präzisen Entfremdungs-Thriller gesehen – und entdeckt darin ein abgründiges Spiegelkabinett weiblicher Selbstbilder.