Natália Wiedmann (Autorin)

Beautiful Beings

Beautiful Beings

Addi ist 14 und streunt mit seinen Kumpels Siggi und Konni durch die Straßen. Der schüchterne Balli ist der Neue in der Gang, in der es eine klare Rangordnung gibt. Zusammen proben sie ihren Mut, naschen Pilze, betrinken sich und gehen spätnachts im Freibad schwimmen. Doch Aggressionen und Gewalt sind stets nur einen Lidschlag entfernt. Und dann träumt Addi auch noch, dass etwas Furchtbares passieren wird. Bildgewaltig und voller Empathie erzählt der isländische Regisseur Guðmundur Arnar Guðmundsson („Herzstein“) in seinem neuen Film von vier Jungs, die ihren Weg suchen und sich dabei wie Ringkämpfer ineinander verhaken, und von einer jugendlichen Welt, in der kaputte Familien und Verwahrlosung ebenso alltäglich sind wie magische Vorahnungen und Poesie. Natália Wiedmann tritt mit seinen beautiful beings an die Schwelle zum Erwachsenwerden.
Speed Walking

Speed Walking

Jetzt im Salzgeber Club: Coming of Age in der dänischen Provinz, in den 1970er Jahren. Wie der 14-jährige Martin ohne Mutter ins Leben findet, und dabei die Bodenhaftung behält, wie es auch in seiner athletischen Disziplin, dem Gehen, verlangt wird, das erzählt der preisgekrönte Jugendfilm „Speed Walking“ von Niels Arden Oplev in bewährter Skandinavian frankness. Unsere Autorin Natália Wiedmann wendet sich direkt an den jungen Protagonisten, um ihm zu schildern, wie sehr sie geweint und gelacht hat.
Princess Cyd

Princess Cyd

Neu als DVD und VoD: Die 16-jährige Cyd besucht in den Sommerferien ihre Tante Miranda, eine bekannte Schriftstellerin, in Chicago. Während Cyd den ganzen Tag Fußball spielen und sich im Garten sonnen möchte, sitzt Miranda am liebsten hinterm Schreibtisch und arbeitet an ihren Texten. Auch beim Thema Liebe gehen die beiden andere Wege: Cyd erkundet gerade ihr sexuelles Begehren und verliebt sich in die smarte Kellnerin Katie; Miranda hingegen ist Langzeit-Single und hat scheinbar kein Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Als Cyd ihre Tante aus der Liebesreserve locken will, erklärt Miranda ihr ein paar Dinge über das Glücklichsein. Mit feinem Gespür für kleine Gesten, Blicke und Zwischentöne porträtiert Regisseur Stephen Cone („Einen Freund zum Geburtstag“, 2015) zwei unterschiedliche Frauenfiguren, die nicht nur einen Schmerz, sondern auch eine Sehnsucht teilen. Nátalia Wiedmann über einen bemerkenswert schwerelosen Film über weibliche Sensibilität, Sexualität und Befreiung.
Becks

Becks

Neu als DVD und VoD: Nach der schmerzhaften Trennung von ihrer Freundin zieht die Folk-Musikerin Becks von Brooklyn zurück in ihre Heimatstadt St. Louis, um sich fernab vom New Yorker Künstler_innen-Trubel neu zu finden. Doch erstmal ist sie damit beschäftigt, mit ihrer streng katholischen Mutter die Fronten der sexuellen Freiheiten zu klären und mit Gitarrenunterricht etwas Geld zu verdienen. Ihre erste Schülerin ist ausgerechnet die schüchterne Elyse, die mit Becks altem High-School-Erzfeind Mitch verheiratet ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, die Elyses bisherigen Lebensentwurf gehörig ins Wanken bringt. Elizabeth Rohrbaugh und Daniel Powell haben sich für ihren Film "Becks" vom Leben der US-amerikanischen Singer/Songwriterin Alyssa Robbins inspirieren, von der auch die meisten der bittersüßen Liebeslieder im Film stammen. Neben dem berührenden Soundtrack wird "Becks" vor allem von seinem starken Darstellerinnen-Ensemble getragen. Unsere Autorin Natália Wiedmann hat sich vor allem von Hauptdarstellerin Lena Hall verzaubern lassen.
Die Farbe des Winters

Die Farbe des Winters

Neu auf DVD: Die 21-jährige Filmstudentin Lucia leidet unter Panikattacken und Albträumen. Als sie für die Winterferien in ihre Heimatstadt Salta zurückkommt, geht es ihr zunächst schlechter. Auch hier weiß niemand, was die Ängste auslöst. Da lernt Lucia in einem Club die bildhübsche Olivia kennen. Zusammen mit ihr hat Lucia plötzlich keine Angst mehr... In ihrem autobiografisch eingefärbten Debütfilm erzählt die junge argentinische Regisseurin und Hauptdarstellerin Cecilia Valenzuela Gioia davon, mit welch überwältigender Furcht die Suche nach der eigenen Identität oft verbunden ist – und wie die erste große Liebe einem den Mut geben kann, zu sich selbst zu stehen. Ein berührend zurückhaltender Film über einen entscheidenden Farbwechsel. Von Natália Wiedmann.
Heartland

Heartland

Das Regiedebüt der Filmemacherin Maura Anderson basiert auf den persönlichen Erlebnissen von Drehbuchautorin Velinda Godfrey, die in „Heartland“ selbst die Hauptrolle spielt: Lauren ist eine 26-jährige Künstlerin, die nach dem Tod ihrer Lebensgefährtin mit nichts als ihrer Handtasche und einem Rollkoffer zu ihrer Mutter ins Elternhaus zurückkehrt, ins Herz des ländlichen Amerikas. Ein berührend zurückhaltender Film über die Suche nach Geborgenheit, über alte und neue Familienkonflikte, eine unverhoffte Romanze und das Entdecken neuer Lebensperspektiven. Von Natália Wiedmann.
Die Mitte der Welt

Die Mitte der Welt

Als Andreas Steinhöfels Jugendbuch "Die Mitte der Welt" 1998 in Deutschland herauskam, war es bahnbrechend: Endlich gab es da eine queere Hauptfigur, die nicht mehr mit dem eigenen Schwulsein haderte, kein angstbesetztes Coming-out durchleben musste und sich so richtig toll in einen anderen Typen verknallen durfte – natürlich nicht ohne dabei frei von Dämonen zu sein, aber die hatten eben nichts mehr mit der sexuellen Identität zu tun. Der Österreicher Jakob M. Erwa hat "Die Mitte der Welt" nun kongenial verfilmt und für Steinhöfels kunstvoll verschachteltes Familien- und Erweckungsdrama um Phil, seine introvertierte Zwillingsschwester Dianne und ihre herrlich durchgeknalle Mutter Glass wunderbare Darsteller*innen und traumhaft schöne Bilder gefunden. sissy nimmt den Filmstart zum Anlass für eine kleine Bestandsaufnahme von queeren Jugendbuchbestsellern und deren Verfilmungen. Denn unsere Welt hat unendlich viele Mitten. Von Natália Wiedmann.
Gayby Baby

Gayby Baby

Die australische Regisseurin Maya Newell ist als Kind zweier lesbischer Mütter groß geworden. In ihrem international viel beachteten Dokumentarfilm porträtiert sie nun vier Kinder aus Regenbogenfamilie - und das so überzeugend, dass der Film in ihrer Heimat mittlerweile in vielen Schulen auf dem Lehrplan steht und zur 'Förderung der Akzeptanz für die Vielfalt von Familienformen' eingesetzt wird. "Gayby Baby" ist leicht zugänglich und zuckersüß wie ein guter Popsong, aber vielleicht braucht es genau das als Mittel gegen die Ignoranz und Vorurteile, die auch hierzulande noch große Teile der familienpolitischen Wortmeldungen zum Thema bestimmen. Von Natália Wiedmann.