O Fantasma (2000)
Sérgio gehört zu den Unsichtbaren, die nachts in Lissabon den Müll aufsammeln. Tagsüber lebt er vor allem in seinen erotischen Fantasien. Er hat schnellen Sex mit Fremden, von Dominanz und Auslieferungsspielen geprägt. Er lebt wie ein Hund, redet nicht, handelt instinktiv und nimmt sich, was er will. Eines Nachts trifft er auf einen jungen Motorradfahrer – und richtet all seine Fantasien und Begierden auf ihn. Es folgt Sérgios vollständige Verwandlung in ein Fantom: asozial, gefährlich, tierhaft. Die innere Veränderung geht mit dem Äußeren einher: ein von schwarzem Latex umhüllter, durch und durch sexualisierter Körper geht auf Streifzüge durch die Stadt. Der Debütfilm von João Pedro Rodrigues („Der Ornithologe“, „Irrlicht“) folgt konsequent dem fiebrigen Trip seiner Hauptfigur durch die Randgebiete der menschlichen Existenz und kümmert sich dabei wenig um Psychologie oder Erklärungen: Die Welt des Fantoms ist durch und durch physisch, unmoralisch und wild. Janick Nolting über ein filmisches Meisterwerk, das einen Einblick in die grenzenlosen Möglichkeiten des queeren Kinos bietet.
und wild. Yannick Nolting über ein filmisches Meisterwerk, das einen Einblick in die beinah grenzenlosen Möglichkeiten des queeren Kinos bietet.