Janick Nolting (Autor)

O Fantasma (2000)

O Fantasma (2000)

Sérgio gehört zu den Unsichtbaren, die nachts in Lissabon den Müll aufsammeln. Tagsüber lebt er vor allem in seinen erotischen Fantasien. Er hat schnellen Sex mit Fremden, von Dominanz und Auslieferungsspielen geprägt. Er lebt wie ein Hund, redet nicht, handelt instinktiv und nimmt sich, was er will. Eines Nachts trifft er auf einen jungen Motorradfahrer – und richtet all seine Fantasien und Begierden auf ihn. Es folgt Sérgios vollständige Verwandlung in ein Fantom: asozial, gefährlich, tierhaft. Die innere Veränderung geht mit dem Äußeren einher: ein von schwarzem Latex umhüllter, durch und durch sexualisierter Körper geht auf Streifzüge durch die Stadt. Der Debütfilm von João Pedro Rodrigues („Der Ornithologe“, „Irrlicht“) folgt konsequent dem fiebrigen Trip seiner Hauptfigur durch die Randgebiete der menschlichen Existenz und kümmert sich dabei wenig um Psychologie oder Erklärungen: Die Welt des Fantoms ist durch und durch physisch, unmoralisch und wild. Janick Nolting über ein filmisches Meisterwerk, das einen Einblick in die grenzenlosen Möglichkeiten des queeren Kinos bietet. und wild. Yannick Nolting über ein filmisches Meisterwerk, das einen Einblick in die beinah grenzenlosen Möglichkeiten des queeren Kinos bietet.
Sebastiane (1979)

Sebastiane (1979)

Der beim Kaiser in Ungnade gefallene Gardist Sebastian, der sich offen zum Christentum bekennt, wird an einen isolierten Außenposten des Reichs verbannt. Die anderen Soldaten dort vertreiben sich in brütender Hitze mit Schwertübungen, Körperpflege und erotischen Spielen die Zeit. In der aufgeheizten Situation gerät Sebastian in Konflikt mit dem sadistischen Hautpmann Severus, der heimlich in ihn verliebt ist. Da Sebastian sich ihm verweigert, wird er von den Kameraden mit Pfeilen erschossen. In seinem ersten Spielfilm setzt Derek Jarman die letzten Tage des berühmten Heiligen vollumfänglich in die Zeichen queerer Erfahrungswelten, indem er dessen religiöses Martyrium als erotische Geschichte über Homosexualität und Homophobie interpretiert. Janick Nolting über einen Meilenstein des nicht-heteronormativen Kinos.