Joachim Bartholomae (Autor)

Die Unschuldigen von Ipanema: Interview mit Marko Martin

Die Unschuldigen von Ipanema: Interview mit Marko Martin

Marko Martin (*1970) ist der Weltreisende der deutschen Gegenwartsliteratur – als Autor und Rezensent. Sein Roman „Der Prinz von Berlin“ (2000) ist einer der meistverkauften schwulen Romane in deutscher Sprache. 2009 erschien mit „Schlafende Hunde“ die erste Sammlung erotischer Reiseerzählungen, der bald weitere Sammlungen folgten. Aus Anlass der Veröffentlichung des Erzählbandes „Die Unschuldigen von Ipanema“ führten wir ein Gespräch mit dem Autor.
Mary MacLane: Ich erwarte die Ankunft des Teufels

Mary MacLane: Ich erwarte die Ankunft des Teufels

Als Mary MacLane 1902 ihr erstes, im Tagebuchstil verfasstes Buch veröffentlichte, wurde ihr Name zum Inbegriff der rebellischen jungen Frau. Die 19-jährige Ich-Erzählerin wünscht sich Napoleon oder am besten gleich den Teufel als Liebhaber und sehnt eine Revolution herbei. Sie hasst ihr Umfeld im provinziellen Montana, ebenso wie ihre Haushaltspflichten. Trotz ihrer Einsamkeit ist sie voller Kraft. Über 100 Jahre später erscheint „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ zum ersten Mal in deutscher Übersetzung – und fasziniert noch immer, wie unser Autor Joachim Bartholomae aufzeigt.
Casta Diva: Interview mit Rainer Falk und Sven Limbeck

Casta Diva: Interview mit Rainer Falk und Sven Limbeck

Große Gefühle, wuchtige Kostüme, Gesten voller Leidenschaft. Viele Schwule lieben die Welt der Oper. Nun ist endlich der erste „schwule Opernführer“ erschienen, in jeder Hinsicht ein Gemeinschaftsprojekt der Gay Community: 30 Opernfans haben die Herausgeber Rainer Falk und Sven Limbeck beim Verfassen der Analysen von 157 Opern von zirka 100 Komponisten tatkräftig unterstützt, die Finanzierung des edel ausgestatteten Buchs wurde durch Crowdfunding ermöglicht. Wir sprachen mit Rainer Falk und Sven Limbeck über dieses Großereignis.
Bibliothek rosa Winkel: Interview mit Wolfram Setz

Bibliothek rosa Winkel: Interview mit Wolfram Setz

Im Rahmen eines einzigartigen editorischen Projekts sichert die "Bibliothek rosa Winkel" seit 1991 die historischen Texte der schwulen und queeren Emanzipationsbewegung. 76 Bände sind in den vergangenen 28 Jahren erschienen, außerdem sieben Bände in der "Sonderreihe Wissenschaft". Initiator, Herausgeber und Mäzen dieser außergewöhnlichen Bibliothek, die verlegerisch mittlerweile bei Männerschwarm ihr Zuhause gefunden hat, ist der Historiker Wolfram Setz. Wir haben mit ihm gesprochen.
Mein heimliches Auge: Interview mit Claudia Gehrke

Mein heimliches Auge: Interview mit Claudia Gehrke

Claudia Gehrke ist eine der letzten legendären Gestalten der deutschen Verlagslandschaft. In den 70er-Jahren war die intellektuelle und politische Diskussion in Deutschland von einer Handvoll Zeitschriften geprägt, von denen ihr „Konkursbuch“ beinahe als einzige bis heute überlebte. Bald entstand um die Zeitschrift herum ein Verlag, in dem ungewöhnliche sexuelle Perspektiven stets eine große Rolle spielten. Das berühmteste Produkt des Konkursbuch-Verlags in Tübingen ist jedoch das 1982 gegründete Jahrbuch „Mein heimliches Auge“. Über diese Geschichte dieses Jahrbuchs sprachen wir mit Verlegerin Claudia Gehrke.
Michael Roes: Herida Duro

Michael Roes: Herida Duro

Nach "Der Coup des Berdache" (1999) kehrt der deutsche Schriftsteller Michael Roes zum Thema kulturell regulierter geschlechtlicher Ambivalenz zurück: Die Albanerin Herida Duro wird von ihrem Vater zum Mann erklärt, da ihre Eltern keinen männlichen Erben haben. Herida verlässt das karge Bergdorf ihrer Jugend und macht als Filmemacherin Karriere, zunächst im totalitären Regime des maoistischen Revolutionsführers Enver Hoxha, später in Rom. Vom eigenen Lebensglück abgeschnitten, vertieft sie sich in das Schicksal eines anderen fremdbestimmten Ausnahmemenschen – und dreht einen Film über die Jugend des Jesus von Nazareth.
Alan Hollinghurst: Die Sparsholt-Affäre

Alan Hollinghurst: Die Sparsholt-Affäre

Alan Hollinghurst ist es gelungen, sich mit durchweg schwulen Themen in der britischen Literatur einen großen Namen zu machen. Sein Roman "Die Schönheitslinie" wurde 2004 mit dem renommierten Man Booker Prize ausgezeichnet, was jedoch nicht dazu führte, dass er plötzlich "brav" geworden wäre. Hollinghursts Stärke liegt im Erzählen ganz alltäglicher Geschichten, mit denen er den Geist einer Epoche oder einer Gesellschaftsschicht meisterhaft einzufangen weiß. So auch in seinem neuesten Roman, "Die Sparsholt-Affäre", der schlaglichtartig den Zeitraum von 72 Jahren überspannt, vom Oxford der 1940er Jahre bis ins moderne London.
Verfehlte Orte: Interview mit Christoph Geiser

Verfehlte Orte: Interview mit Christoph Geiser

Christoph Geiser, geboren 1949 in Basel, wurde als Spross einer alten Schweizer Familie mit autobiografisch geprägten Romanen schnell berühmt. "Wüstenfahrt" (1984), sein literarisches Coming-out, leitete die erste Wende in seiner Schriftstellerlaufbahn ein. Es folgten Auseinandersetzungen mit Caravaggio, de Sade, Goethe und Piranesi, dann wieder Autobiografisches. So ist in 50 Jahren ein Werk entstanden, das so abwechslungsreich ist wie das richtige Leben und mindestens so intensiv und leidenschaftlich. Dabei ist Geisers Ringen mit dem literarischen Ausdruck und der Sinnhaftigkeit des Schreibens stets ebenso präsent wie die Durchdringung der gesellschaftlichen Wirklichkeit aus der Perspektive des Außenseiters. Wir haben das Erscheinen des Erzählbands "Verfehlte Orte" zum Anlass für ein Gespräch mit dem Autor genommen.
Philippe Besson: Hör auf zu lügen

Philippe Besson: Hör auf zu lügen

Das Markenzeichen des französischen Autors Philippe Besson ist ein sachlicher, aber einfühlsamer Tonfall und eine kluge, nie überhebliche Weltsicht. Damit hat er sich seit seinem ersten Roman "Zeit der Abwesenheit" (2001) eine treue Leserschaft erschrieben, auch in Deutschland, wo fast alle seiner Bücher übersetzt wurden. Sein zweiter Roman "Sein Bruder" (2001) wurde von Patrice Chéreau verfilmt. Mit "Hör auf zu lügen" wechselt er erstmals von Fiktion zu Autobiografie. Bessons neues Buch dürfte vor allem für seine Fans von besonderem Interesse sein, erlaubt der Autor hier doch gewissermaßen einen Blick in seine Werkstatt, auf das Material, aus dem er seine Geschichten erschaffen hat. Prägendes Motiv seines Lebens ist eine unglückliche Jugendliebe, die er nicht vergessen konnte – und deren Geschichte er hier erzählt. Eine Besprechung von Rolf G. Klaiber und Joachim Bartholomae.