Andreas Köhnemann (Autor)

Rocketman

Rocketman

In einem berührenden Text für den britischen Guardian hat Elton John vor kurzem beschrieben, wie viel ihm der Film "Rocketman", der seit gestern auch in den deutschen Kinos läuft, bedeutet. Dabei sei es gar nicht so einfach gewesen, ein Hollywood-Studio zu finden, das bereit war, sein an Sex und Drogen nicht gerade armes Leben einigermaßen authentisch zu verfilmen. Wohin ein gehemmter Umgang mit Homosexualität auf Produzentenseite führen kann, konnten wir unlängst im Freddie-Mercury-Biopic "Bohemian Rhapsody" beobachten. Andreas Köhnemann hat sich "Rocketman", der von Elton Johns Ehemann David Furnish co-produziert wurde, angesehen und findet, dass der Film weit aufrichtiger ist als "Bohemian Rhapsody", weil er sich traut, sich auf die Queerness seines Protagonisten voll einzulassen.
Er liebt mich

Er liebt mich

In seinem Langfilmdebüt "Er liebt mich" erzählt Regisseur Konstantinos Menelaou von der Beziehungskrise eines schwulen Paares in traumhafter Kulisse: Hermes und sein Partner reisen auf eine kleine Insel, um fernab von der großen Stadt herauszufinden, ob sie als Paar noch eine Chance hat. Die magische Abgeschiedenheit des Strandes und die atemberaubende Schönheit der Natur bringen die beiden körperlich und emotional wieder nah zueinander. Doch können sie ihre Liebe auch zurück in den Alltag bringen, vorbei an den Verletzungen der Vergangenheit? Sind sie bereit für den nächsten Schritt? Andreas Köhnemann über ein poetisches Liebesdrama unter glühender Sonne.
The Cakemaker

The Cakemaker

Der Berliner Konditor Thomas hat eine Affäre mit Oren, einem verheirateten Mann aus Israel. Als Oren tödlich verunglückt, reist Thomas nach Jerusalem zu dessen Frau Anat und dem kleinen Sohn, heuert im Café der Familie als Bäcker an und hat mit seinen deutschen Kuchen riesigen Erfolg. Doch je tiefer er in das früherer Leben des Geliebten eintaucht, desto größer wird auch die Lüge, die zwischen ihm und Anat steht. Was ein wenig wie ein schnulziger Obsessions-Thriller klingt, entwickelt der in Berlin lebende israelische Regisseur Ofir Raul Graizer zu einem sensiblen Liebes- und Trauerfilm, der still und entschlossen vermeintliche Kultur- und Begehrensgrenzen überschreitet. Für sissy schreiben gleich zwei Autoren über den israelischen Oscar-Kandidaten "The Cakemaker": Andreas Köhnemann ist beeindruckt, wie nah der Film seinen Figuren kommt, den anwesenden und den abwesenden. Philipp Stadelmaier schaut sich den Film vor allem mit seinem Magen an – und hat danach Lust auf Kirschtorte.