Nikolaus Perneczky (Autor)

Lichtes Meer

Lichtes Meer

Das Meer eignet sich seit Ewigkeiten als Kulisse für schwules Seemansgarn. Nicht selten ist früher einer aufs Schiff, um der heimatlichen Sexualkontrolle zu entfliehen. Doch wie lässt sich mannmännliche Romantik heute erzählen, in Zeiten der modernen Frachtschifffahrt? Stefan Butzmühlen ist das Wagnis eingegangen. "Lichtes Meer" erzählt von einer Matrosenliebe zwischen Vorpommern und Martinique, mit schluchzendem Soundtrack und wilden Meeresbildern, aber auch mit Blick für heutige Realitäten und beiden Beinen auf leicht schaukelndem Boden. Unser Autor Nikolaus Perneczky über einen Film, in dem Nähe und Distanz, Intimität und Autonomie einander nicht ausschließen.
The Delta

The Delta

„The Delta“, der Debütspielfilm von Ira Sachs („Keep The Lights On“), ist ein aufregendes und zu Unrecht lange ignoriertes Meisterwerk der queeren Filmgeschichte. 1996 war die erste Welle des New Queer Cinema mit ihren verstörenden und experimentellen Aids-Reaktions-Filmen verebbt und es gab eine Tendenz zum braven, lustigen, gesund aussehenden Mittelklasse-Kino. Dem gegenüber nahm sich diese schwule Fieberphantasie, in der ein armer kleiner reicher weißer Junge aus einer Südstaatenfamilie sich mit einem afroasiatischen Stricher auf eine Bootsfahrt begibt, als zu sperrig und infektiös aus – und wurde daraufhin in Quarantäne versetzt. B. Ruby Rich, die Erfinderin des New-Queer-Cinema-Begriffs, ist darüber bis heute sehr enttäuscht – für sie gehört „The Delta“ auf die ewigen Top-10-Liste der queeren Filme. Von Nikolaus Perneczky.
Sleepless Knights

Sleepless Knights

In der surrealen Landschaft der spanischen Extremadura erzählen Cristina Diz und Stefan Butzmühlen in ihrem Debütfilm „Sleepless Knights“ vom Aufeinandertreffen und Aneinander-Vorbeileben einer alten, starren, verpanzerten Dorfbevölkerung und eines jungen schwulen Paares, das die Jugendarbeitslosigkeit aus den Metropolen aufs Land getrieben hat. Nikolaus Pernetzky hat unterhalb der großen Scheinwerfer der Massenkultur in diesem Film die Beständigkeit kleiner Lichtquellen entdeckt. Und die Filmemacherin Angela Schanelec schwärmt über einen Film, in dem vom ersten Bild an alles möglich ist.