Maximilian Breckwoldt (Autor)

The Rocky Horror Picture Show (1975)

The Rocky Horror Picture Show (1975)

50 Jahre queerer Kult: 1975 kam „The Rocky Horror Picture Show“ in die Kinos dieser Welt – und kaum jemand wollte das sehen. Über die Jahre wurde der Film zum Kult, zum Klassiker, zur Legende. Was als wilde Hommage an B-Movies gedacht war, wurde zu einem Symbol der Freiheit, des Andersseins und der queeren Selbstermächtigung. Mit Netzstrümpfen, Lippenstift und mitreißender Rock-'n'-Roll-Attitüde sprengte der Film Genregrenzen und gesellschaftliche Normen. Und ermutigte Generationen dazu, Träume Wirklichkeit werden zu lassen: „Don't dream it – be it“. Maximiliam Breckwoldt über einen „geradezu körperlich gewordenen Film, der die klassische Anordnung des Kinos aufbricht und es einem erlaubt, Teil des Geschehens zu werden“.
Michael (1924)

Michael (1924)

Carl Theodor Dreyers und Thea von Harbous Drehbuch zum Stummfilm „Michael“ (1924) geht auf den gleichnamigen Roman des schwulen dänischen Autors Herman Bang (1857-1912) aus dem Jahr 1904 zurück. Dreyers Film verbindet psychologische und soziale Aspekte, indem er über den Generationenkonflikt zwischen einem alternden Künstler und seinem Ziehsohn vom Niedergang der aristokratischen Lebensweise erzählt. Über vielsagende Blicke und Gesten sowie extravagante Kunstobjekte und Dekors zeigt der Film aber auch die unerfüllte Liebe eines Mannes zu einem anderen. Damit gilt „Michael“ als einer der wenigen Stummfilme, die relativ offen homosexuelles Begehren behandelt haben. Der Film galt lange als verschollen, erst in den 1950er Jahren wurde eine Kopie im Staatlichen Filmarchiv der DDR aufgefunden. Maximilian Breckwoldt über einen frühen Klassiker des queeren Kinos, der sich jetzt in restaurierter Fassung als DVD und VoD wiederentdecken lässt.