Manuela Kay (Autorin)

Lesvia

Lesvia

Seit den 1970er Jahren zieht es Lesben aus aller Welt auf die Insel Lesbos, zum Geburtsort der antiken griechischen Dichterin Sappho. In dem Küstendorf Eressos entstand in den folgenden Jahrzehnten eine aktive lesbische Gemeinschaft, in der Frauen endlich offen und frei leben und lieben konnten. Die Künstlerin und Regisseurin Tzeli Hadjidimitriou wurde auf Lesbos geboren und sammelte für ihren Film „Lesvia“ jahrzehntelang Material, O-Töne, Anekdoten, Reisegeschichten, Fotos, Interviews und andere Belege von Lesbos und deren Besucherinnen aus aller Welt. Unsere Autorin Manuela Kay war selbst schon auf der Insel. Für sie ist „Lesvia“ nicht nur die faszinierende Erkundung eines lesbischen Sehnsuchtsorts und seiner Gemeinschaft, sondern auch ein Geschichtsfilm über 40 Jahre lesbischer Entwicklung in Europa, der zu unserer Grundausbildung gehören sollte. Im April ist er in der Queerfilmnacht zu sehen!
Bound – Gefesselt (1996)

Bound – Gefesselt (1996)

Frisch aus dem Gefängnis entlassen, begegnet die toughe Butch Corky zufällig der verführerischen Femme Violet im Aufzug. Es ist Liebe auf den ersten Blick und der Beginn einer heißen Liebesaffäre. Wie passend, dass Violet schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken spielt, sich von dem eifersüchtigen Mafioso Ceasar zu trennen. Doch für einen gemeinsamen Neuanfang fehlt den Frauen das nötige Kleingeld. Mit einem riskanten Plan wollen sie Ceasar um zwei Millionen Dollar erleichtern. „Bound – Gefesselt“, der verwegene Debütfilm von Lana und Lilly Wachowski („Matrix“, „Cloud Atlas“, „Sense8“) mit Gina Gershon und Jennifer Tilly als durchsetzungsstarkes Liebespaar, bürstete 1996 das Genre des Gangsterthrillers quer und führte eine neue lebische Selbstverständlichkeit und Souveränität ins US-Kino ein. Manuela Kay über einen bahnbrechenden Film voller subtiler Anspielungen, lesbischer Symbolik und Insider-Humor.
Kamikaze Hearts (1986)

Kamikaze Hearts (1986)

In Juliet Bashores Filmklassiker „Kamikaze Hearts“ verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion: Jungregisseurin Tigr versucht im San Francisco der 1980er in der Pornoindustrie Fuß zu fassen. In ihrem neuen Film spielt ihre erfahrene Partnerin Mitch die Hauptrolle. Zwischen toxischen Produzenten und Drogenexzessen versuchen sie sich als Geliebte nicht zu verlieren. Tigr und Mitch waren wirklich ein Paar und arbeiteten zusammen in der Pornoindustrie; im Film wechseln sich gespielte Szenen mit dokumentarischen Beobachtungen ab. So entsteht ein schonungsloses Branchenporträt, aber auch ein erstaunlich sexpositiver Film über ein leidenschaftliches Paar, das treffsicher die umtriebige und ungezähmte Lesbenszene in San Francisco jener Jahre verkörpert. Beim Queerfilmfestival, das am Donnerstag startet, kehrt „Kamikaze Hearts“ knapp 40 Jahre nach seiner Entstehung in restaurierter Fassung auf die große Leinwand zurück. Manuela Kay über einen Film, der sich alle Freiheiten nimmt.