Park Chan-wook (Regisseur)

Die Taschendiebin

Die Taschendiebin

Die Bereitschaft zu schockieren hat den koreanischen Regisseur Park Chan-wook („Sympathy for Mr. Vengeance“, 2002; „Oldboy“, 2003; „Lady Vengeance“, 2005) zur Kultfigur unter den Fans blutiger Spektakel aufsteigen lassen, seinen Filmen aber auch den Ruf eingebracht, nur etwas für den „eingeübten Geschmack“ zu sein, mithin für die, die ein gewisses Maß an Blut und Gewalt mit blasierter Macho-Geste wegstecken. Wer in dieser Hinsicht schon von „Stoker“ (2013), Parks „gezähmtem“ Ausflug ins amerikanische Kino, enttäuscht war, wird sich über „Die Taschendiebin“ erneut wundern. Hier zeigt sich Park nämlich von einer bislang eher unbekannten Seite: als Meister in der Kunst der Zurückhaltung. Und als Meister darin, zu zeigen, was unter der Oberfläche von Zurückhaltung alles schwelen kann. Von Barbara Schweizerhof.