Marcelo Caetano (Regisseur)

Baby

Baby

In der Tradition von komplexen Szenefilmen wie „My Private Idaho“ und „Sauvage“ erzählt „Baby“ die mitreißende Geschichte eines queeren Erwachsenwerdens auf den Straßen von São Paulo: Nach seiner Entlassung aus dem Jugendknast lernt der 18-jährige Wellington den 42-jährigen Sexworker Ronaldo kennen. Der erfahrene Escort nimmt den jungen Mann unter seine Fittiche und zeigt ihm das Rotlichtmilieu, in dem auch Wellington unter dem Namen „Baby“ zu arbeiten beginnt. Regisseur Marcelo Caetano („Body Electric“) nähert sich den Figuren und Schauplätzen seines Films ohne Vorurteile und mit großer Empathie an und feiert die Solidarität zwischen Außenseitern, ohne die Schattenseiten des Milieus zu kaschieren. Im Februar ist „Baby“ in der Queerfilmnacht auf der großen Leinwand zu sehen. Christian Lütjens über eine packende Coming-of-Age-Reise zwischen Glück und Abgrund, Halt-Finden und Abstürzen.
Body Electric

Body Electric

Der Debütfilm des brasilianischen Regisseurs Marcelo Caetano zeichnet mit beeindruckender Beiläufigkeit das Porträt des Mizwanzingers Elias, dem in einem Vorort von Sao Paolo nicht das eigene Schwulsein zu schaffen macht, sondern die universelle Frage, was wichtiger ist: die Karriere oder das übrige Leben. Gegenüber dem mühsamen Arbeitsalltag in einer Großschneiderei, der die Gefahr birgt, den eigenen Körper zu verdinglichen, entwirft „Body Electric“ die Utopie einer Gruppe junger Leute, die über die Grenzen des sozialen Standes und der sexueller Identität hinweg füreinander da sind. Rajko Burchardt hat sich mittreiben lassen.