Dino Heicker (Autor)

Vojin Saša Vukadinović (Hg.): Die Schwarze Botin

Vojin Saša Vukadinović (Hg.): Die Schwarze Botin

Die in West-Berlin verlegte Zeitschrift „Die Schwarze Botin“ gilt als bedeutendes Periodikum der Neuen Frauenbewegung – und löste einige Kontroversen aus. Zu den Autorinnen gehörten u.a. Rita Bischof, Gisela Elsner, Elfriede Jelinek, Julia Kristeva, Eva Meyer, Heidi Pataki und Gisela von Wysocki. Die beiden Herausgeberinnen Gabriele Goettle und Brigitte Classen verfolgten ein klares Ziel: Aus der Frauenbewegung heraus eine Kritik an dieser zu üben – ohne Angst, sich dadurch Feind*innen zu machen. Die nun von Vojin Saša Vukadinović herausgegebene Anthologie dokumentiert erstmals zahlreiche Originalbeiträge aus der ersten Folge der Zeitschrift zwischen 1976 und 1980. Dino Heicker hat den facettenreichen Band gelesen.
Pierre Loti: Mein Bruder Yves

Pierre Loti: Mein Bruder Yves

Pierre Lotis Roman „Mein Bruder Yves“ (1883) spielt auf einem Schiff der Kriegsmarine. Der Ich-Erzähler ist Yves Kermadec, dem „geschicktesten, seetüchtigsten Mann“ an Bord, innig verbunden. Er ist fasziniert von Yves' Schönheit und will seinen „Bruder“, der an Land dem Alkohol verfallen ist, vor der Zügellosigkeit schützen. Unser Autor Dino Heicker schreibt über den faszinierenden, weitgereisten Autor Pierre Loti, der wie in „Lichtes Meer“ auch immer wieder schwule Matrosenromantik inspiriert hat, und dessen noch heute höchst lesenswerte Geschichte einer Männerfreundschaft auf hoher See.
Rachilde: Monsieur Vénus

Rachilde: Monsieur Vénus

Die französische Fin-de-siècle-Schriftstellerin Rachilde (1860-1953) schrieb den Roman "Monsieur Vénus" mit Anfang 20. Sie verstieß darin so vehement gegen die damaligen gesellschaftlichen und sexuellen Konventionen, dass das Werk ihr eine Geld- und Haftstrafe einbrachte und nur in einer zensierten Version erscheinen durfte. Rachilde erzählt von einer jungen Adeligen, die sich in einen Künstler aus einfachen Verhältnissen verliebt und diesen nicht etwa zum Liebhaber macht, sondern zur Geliebten umerzieht. Erstmals erscheint das Buch, das jüngst in den Fokus der Gender Studies gerückt ist, jetzt auf Deutsch in vollständiger Originalfassung; unser Autor Dino Heicker hat es mit Begeisterung gelesen – und Lust auf mehr bekommen.
Benedikt Wolf: Mit Deutschland leben! Felix Rexhausens Literatur zwischen Zersetzung und Formspiel

Benedikt Wolf: Mit Deutschland leben! Felix Rexhausens Literatur zwischen Zersetzung und Formspiel

Felix Rexhausen (1932-1992) war als Schriftsteller, Journalist und Satiriker einer der wenigen Störenfriede, die schon zu Beginn der 1960er Jahre dem Mief der Adenauer-Ära den Kampf ansagten. Seine undogmatische Vernunft war der Ideologie der Zeit in vielem voraus. Neben Hubert Fichte und Guido Bachmann zählte er damals zu den wenigen offen schwul auftretenden Autoren deutscher Sprache. Der Germanist Benedikt Wolf hat nun die erste Monografie zu Rexhausens Werk geschrieben. Unser Autor Dino Heicker hat sie gelesen.
Alec Scouffi: Hotel zum Goldfisch

Alec Scouffi: Hotel zum Goldfisch

Prostitution, ob hetero- oder nicht-heterosexuell, ist weitverbreitet, aber kaum jemand redet oder schreibt darüber. Der literarische Realismus der vorigen Jahrhundertwende hatte da weniger Berührungsängste: Der Dirnenroman "Nana" (1880) ist eins der bekanntesten Werke des französischen Klassikers Zola. Dem schwulen Strich in Berlin hat John Henry Mackay mit "Der Puppenjunge" (1926) ein literarischen Denkmal gesetzt. Und nun hat die Bibliothek rosa Winkel mit Alec Scouffis "Hotel zum Goldfisch" (1929) die tragische Geschichte des Pariser Strichers Peter alias Chouchou neu aufgelegt. Dino Heicker stellt das Buch vor.