Sebastian Galyga (Autor)

Gabriel Wolkenfeld: Wir Propagandisten

Gabriel Wolkenfeld: Wir Propagandisten

Ein junger Deutscher kommt im Jahr 2012 als Sprachlehrer ins russische Jekaterinburg. Er erlebt Wodka-Gelage in chaotischen WG-Küchen, Prinzipienreiterei in tristen Amtsstuben, pompöse Empfänge, versteckte Hinterhof-Partys. Er ist mittendrin im Leben und bleibt doch Außenseiter. Weil er schwul ist – genau wie viele seiner russischen Freunde. Ihr Alltag ist ein lustvoller Gegenentwurf zum Spießertum der breiten Masse. Doch als die Duma die Einführung des sogenannten „Homo-Propaganda-Gesetzes“ beschließt, wird das Antanzen gegen den Mainstream zur existenziellen Gefahr. Diese autobiografisch gefärbte Geschichte erzählt Autor und Lyriker Gabriel Wolkenfeld in „Wir Propagandisten“ – präzise, assoziativ, authentisch. Sebastian Galyga über einen Roman, der gleichzeitig sehr russisch und sehr deutsch ist und gerade wegen seiner heiteren Nostalgie die bestürzende Lage queerer Russ:innen von heute zu verdeutlichen weiß.
David Santos Donaldson: Grönland

David Santos Donaldson: Grönland

Als „glänzender Debütroman“ und „stylischer Fiebertraum“ wurde David Santos Donaldsons „Greenland“ nach seinem Erscheinen im vergangenen Sommer von der US-Presse gefeiert. Tatsächlich verbindet die metafiktionale Geschichte über einen jungen Schriftsteller, der durch die Arbeit an einem Roman über E. M. Forster zu seinem eigenen, von postkolonialem Rassismus und internalisierter Homophobie gezeichneten Selbst vordringt, etwas Fantastisches. Jetzt ist der Roman in deutscher Übersetzung bei Albino erschienen. Sebastian Galyga hat ihn gelesen und ein Buch entdeckt, das trotz zahlreicher Zeit- und Erzählebenen fest in unserer Gegenwart verwurzelt ist – nicht zuletzt wegen seiner queeren Direktheit.
Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen

Raphaela Edelbauer: Die Inkommensurablen

Es klingt immer ein bisschen nach Verheißung, wenn über Raphaela Edelbauers dritten Roman „Die Inkommensurablen“ berichtet wird. Die NZZ schreibt, das Buch wirke „wie ein ‚Sissy‘-Film auf Drogen“, der Deutschlandfunk verspricht einen „traumnovellenartigen Trip“ in das queere, habsburgische Wien, die Autorin selbst spricht im Bücher-Podcast der FAZ über ihre Faszination für Stricherlokale, Halbweltfiguren und Opiumhöhlen im Wien kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Sebastian Galyga hat sich hineingeworfen in die fabulier- und formulierfreudige Welt der „Inkommensurablen“ – und eine Zeitreise erlebt, die mal vergnüglich, mal monströs, vor allem aber hochaktuell daherkommt.