Wyndham Lewis: Die Affen Gottes
„Das Beste ist, wenn man das Schlimmste über die Leute weiß“. Getreu dieser Maxime ist der Roman „Die Affen Gottes“, der 1930 erschien und jetzt erstmals auf Deutsch vorliegt, eine ebenso komische wie brachiale Abrechnung mit jenem Milieu, das sein Autor, der Maler, Avantgardist und Gründer der Vortizisten-Gruppe Wyndham Lewis, bestens kannte: der Londoner Kunstwelt der 1910er und -20er Jahre. Von Lewis in greller Überzeichnung vorgeführt, bringt das Personal dieser monströsen, 776-Seiten starken Farce ein veritables Welttheater zur Aufführung, das in einem mehrere hundert Seiten langen Karneval grotesker Masken gipfelt. Michael Sollorz ist begeistert, wie klug und zynisch, boshaft und zuweilen albern Lewis sein Seziermesser ansetzt.