Monthly Archiv: April 2022

Eine total normale Familie

Eine total normale Familie

Im Mai in der queerfilmnacht: Die 11-jährige Emma hat immer gedacht, dass ihre Familie wie alle anderen ist. Bis ihr Papa Thomas sich eines Morgens als trans outet und erklärt, dass er von nun an als Frau leben möchte. Während aus Thomas nach und nach die elegant gekleidete Agnete wird, verändert sich auch die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Mit viel Feingefühl und leisem Humor zeigt Malou Reymann in „Eine total normale Familie“, wie sich eine Familie von heteronormativen Vorstellungen lösen muss, um eine gemeinsame Zukunft zu haben. Unsere Autorin Esther Buss über eine dänische Tragikomödie, die vom Glauben an gemeinsame Veränderung erzählt.
Genderation

Genderation

Ab jetzt im Salzgeber Club: Über zwei Jahrzehnte nach „Gendernauts“ (1999) kehrt Monika Treut nach Kalifornien zurück, um die Protagonist:innen ihres bahnbrechenden queeren Filmklassikers wiederzutreffen. Sandy Stone, Susan Stryker, Stafford und Max Wolf Valerio waren einst die jungen Pionier:innen der Transbewegung und lebten fast alle in der damaligen Außenseitermetropole San Francisco. Heute sind sie zwischen 58 und 84 Jahre alt, und kaum eine:r kann es sich noch leisten, in der Stadt zu wohnen. Doch die Energie der Gendernauten und ihrer Unterstützer:innen Annie Sprinkle und Beth Stephens ist ungebrochen. Anja Kümmel über „Genderation“, einen radikal offenen und brandaktuellen Film.
Julian Mars: Was wir schon immer sein wollten

Julian Mars: Was wir schon immer sein wollten

Nach „Jetzt sind wir jung“ und „Lass uns von hier verschwinden“ erzählt Autor Julian Mars auch in „Was wir schon immer sein wollten“ von seinem Antihelden Felix, der mittlerweile 30 ist, und von dessen schwuler Suche nach Sex, Liebe und Identität ohne Selbstverleugnung. Unsere Autorin Can Mayaoglu ist in Felix’ Geschichte abgetaucht und findet, dass im dritten Teil der Romanreihe sowohl Autor als auch Hauptfigur bei sich selbst ankommen.
Loving Highsmith

Loving Highsmith

Jetzt im Kino: Mit Romanen wie „Zwei Fremde im Zug“ und „Der talentierte Mr. Ripley“ schuf Patricia Highsmith Weltliteratur. Ihr Privatleben hielt die Meisterin des psychologischen Thrillers derweil zeitlebens vor der Öffentlichkeit verborgen. Dass sie lesbisch war, wusste nicht einmal ihre Familie in Texas. Ihren lesbischen Liebesroman „Salz und sein Preis“ (später als „Carol“ erschienen) konnte sie 1952 nur unter Pseudonym herausbringen. Über ihr eigenes, bewegtes Liebesleben schrieb sie in ihren Tage- und Notizbüchern, die erst nach ihrem Tod entdeckt wurden. Eva Vitijas vielschichtige Liebesbiografie „Loving Highsmith“ folgt den Lieben und Leidschaften der Autorin – und ist zugleich das Porträt einer Generation von Frauen, die mit Highsmiths „Salz und sein Preis“ den Mut fand, für ihr Recht auf Liebe zu kämpfen. Anja Kümmel über ein dichtes, berührendes Porträt.
Abteil Nr. 6

Abteil Nr. 6

Die finnische Archäologiestudentin Laura ist fest entschlossen, die berühmten Felsenmalereien in Murmansk am nördlichen Polarkreis mit eigenen Augen zu sehen. Im Zug dorthin sitzt sie aber nicht neben ihrer Freundin Irina, die den Trip kurzfristig abgesagt hat, sondern mit dem Bergarbeiter Ljoha, der ihr mit seiner ruppigen Art den letzten Nerv zu rauben scheint. Doch dann kommt es auf engstem Raum zu ein besonderen Annäherung. Juho Kuosmanen erzählt in seinem Railroadmovie „Abteil Nr. 6“ eine der ungewöhnlichsten und schönsten nicht-heteronormativen Liebesgeschichten der letzten Jahre. Barbara Schweizerhof über einen meisterhaften Film der versteckten Blicke und magischen Abzweigungen.