Frauenbande

Bulldog

Bulldog

Jetzt im Kino: Der 21-jährige Bruno und seine nur 15 Jahre ältere Mutter Toni haben eine starke symbiotische Beziehung. Nichts und niemand hat Platz im chaotischen Leben der beiden – sie arbeiten sogar zusammen in einer Ferienanlage in Spanien. Doch als Tonis neue Partnerin Hannah in den gemeinsamen Bungalow zieht, steht das Verhältnis vor einer Zerreißprobe: Zum ersten Mal muss Bruno die Aufmerksamkeit seiner Mutter mit einer anderen Person teilen. Barbara Schweizerhof über einen Film, der tiefenpsychologisch fundiert von Liebe und Ablösung erzählt.
Girls Girls Girls

Girls Girls Girls

Rönkkö will endlich richtigen Sex haben. Mimmi ist da prinzipiell schon einen Schritt weiter, aber ansonsten ziemlich wütend. Zusammen arbeiten die Freundinnen in einem Smoothie-Laden. Als eines Tages die ehrgeizige Eiskunstläuferin Emma einen Drink bestellt, bröckelt Mimmis Toughness, und eine Party später lässt sie sich von Emma schon den dreifachen Lutz zeigen. Die finnische Regisseurin Alli Haapasalo erzählt in „Girls Girls Girls“ authentisch und mitreißend vom Jungsein und dem Gefühl, dass man einem anderen Menschen so nah sein will, dass es nicht reicht, nur seine Haut zu berühren. Anne Küper über einen Film, der weiß, wie Flirten und gute Smoothies gehen.
Verzaubert

Verzaubert

Wie erlebten und überlebten Schwule und Lesben in den 1940er und 50er Jahren Verfolgung und Repressionen? Wie haben sie angesichts der gesellschaftlichen Ächtung und einer oftmals existentiellen Bedrohung geliebt, gefeiert und Beziehungen geführt? In „Verzaubert“ erzählen 13 Hamburger Lesben und Schwule von ihren Überlebensstrategien, heimlichen Rendezvous und großen Lieben, von Tarn-Ehen und mutigen Coming-outs. 30 Jahre nach der Uraufführung erscheint dieses bewegende Zeitdokument nun digital restauriert als DVD und VoD. Axel Schock hat den „Verzauberten“ ganz genau zugehört.
Mein erster Sommer

Mein erster Sommer

Jetzt als DVD und VoD: Claudia ist 16 und lebt nach dem Tod ihrer Mutter allein in ihrem abgelegenen Haus. Eines Tages steht die gleichaltrige Grace im Garten – und mir ihr ist plötzlich alles leicht und vertraut. Doch dann droht das romantische Sommeridyll zerstört zu werden. Die australische Regisseurin Katie Found begleitet in „Mein erster Sommer“ zwei Außenseiterinnen, die in der sonnendurchfluteten Abgeschiedenheit das Glück zu zweit entdecken. Angelika Nguyen über ein sensibel erzähltes Coming-of-Age-Drama in verträumten Bildern und mit zwei fantastischen Newcomerinnen in den Hauptrollen.
Ma Belle, My Beauty

Ma Belle, My Beauty

Jetzt als DVD und VoD: Lane liebte Bertie, Bertie liebte Lane – und auch Fred. In New Orleans führten sie einst eine Dreierbeziehung, bis die irgendwann nicht mehr funktionierte und Lane aus dem gemeinsamen Leben verschwand. Zwei Jahre später haben Bertie und Fred geheiratet und sind zusammen nach Südfrankreich gezogen. Doch dann steht plötzlich Lane wieder vor der Tür... Vor dem Hintergrund einer sommerlichen Kleinstadtidylle erzählt Marion Hill von einem emotionalen Wiedersehen, das alte Wunden aufreißt und neue Fragen aufwirft. Das fein beobachtete Porträt dreier verliebter Menschen haben gleich zwei Autorinnen für uns gesehen: Barbara Schweizerhof freut sich über einen wunderbar erwachsenen Film, der die Komplexität von polyamourösen Beziehungen ernst nimmt und davon mit größter Selbstverständlichkeit erzählt; Angelika Nguyen darüber, mit welch forensischer Sorgfalt Hill ihre Figuren entwickelt und deren Motive freilegt.
Zwischen uns beiden

Zwischen uns beiden

Jetzt als DVD und VoD: Laeti und Elodie sind seit Jahren zusammen und wünschen sich ein Kind. Der neue Untermieter Simon soll das nötige Geld in die Paarkasse bringen. Doch plötzlich fühlt sich Laeti auf mysteriöse Weise körperlich zu dem attraktiven Zauberkünstler hingezogen. Nach seinem Sektendrama „In-Sect“ und der Marilyn-Monroe-Hommage „Fragments“ verschränkt der französische Regisseur Jude Bauman in „Zwischen uns beiden“ den Kampf zweier Frauen um ihr Liebesglück mit Fragen nach queerer Elternschaft und Familienplanung. Christian Lütjens hat sich von den opulenten Bildern und der sinnlichen Stimmung des Films einfangen lassen.
Petite Maman – Als wir Kinder waren

Petite Maman – Als wir Kinder waren

Die 8-jährige Nelly fährt mit ihren Eltern in das Haus der gerade verstorbenen Großmutter, um es auszuräumen. Sie stöbert in den alten Spielsachen und Büchern ihrer Mutter Marion, neugierig auf deren Kindheit. Doch Marion will sich der Vergangenheit nicht stellen, sie reist ab und lässt Mann und Tochter allein zurück. Während ihr Vater am Haus arbeitet, streift Nelly durch die Wälder. Dort trifft sie auf ein Mädchen, das ihr zum Verwechseln ähnlich sieht – und auch Marion heißt! Pünktlich zum DVD-Start von Céline Sciammas jüngstem Film „Petite Maman – Als wir Kinder waren“ hat der Verleih Alamode außerdem eine BluRay-Box mit Sciammas bisherigen Langfilmen herausgebracht. Cosima Lutz entdeckt in „Petite Maman“ auch Themen und Motive aus diesen früheren Arbeiten – und eine fantastische Zeitreise im Gewand eines Trauerbewältigungsdramas, in der die weiblichen Generationen nicht bloß aufeinander folgen, sondern meisterhaft miteinander verflochten sind.
Tove

Tove

Jetzt im Salzgeber Club: Tove Jansson ist die Schöpferin der Mumins – der knuddeligen Trollfiguren aus dem Mumintal, die seit über 70 Jahren Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt verzaubern. Das mitreißende Biopic „Tove“ erzählt nun vom aufregenden Leben der wohl bekanntesten Autorin und Zeichnerin Finnlands. Von Toves turbulenter Suche nach Identität, künstlerischer Freiheit und sexueller Selbstbestimmung. Und davon, wie ihre zunächst nur nebenbei gezeichneten Fabelwesen zu einem einmaligen Erfolgsphänomen wurden. Beatrice Behn vermutete zunächst ein typisches „Drama à la lesbienne“, wurde aber mit einer sehr komplexen Hauptfigur überrascht.
Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR

Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR

Der Dokumentarfilm „Uferfrauen“ von Barbara Wallbraun, den es jetzt im Salzgeber Club und auf DVD gibt, erzählt von Christiane, Carola, Pat, Elke, Sabine und Gisela – sechs Frauen, die in der DDR lesbisch lebten und liebten. Ihr Leben damals war bestimmt von unkonventioneller Familienplanung, dem Kampf um Selbstbestimmung und Konflikten mit dem Gesetz, aber auch von der eigenen Auseinandersetzung mit der Rolle als Frau. Ein Leben am Rand der sozialistischen Gesellschaft, immer im persönlichen Zwiespalt, ins kalte Wasser zu springen oder am sicheren Ufer zu bleiben. Beatrice Behn schreibt über eine Gruppe von Frauen, die sich nicht aufhalten ließen – und über die Wichtigkeit archäologischer und archivarischer Filmarbeit.
Duke of Burgundy

Duke of Burgundy

Jetzt im Salzgeber Club: Der Duke of Burgundy ist nicht etwa die einzige männliche Figur im weltweit gefeierten Spielfilm von Peter Strickland, sondern der Name eines Schmetterlings, hamearis lucina, deutsch „Schlüsselblumen-Würfelfalter“. Er ist aber ein eher nebensächliches Objekt des Interesses zweier zusammen lebender Insektenforscherinnen, deren rigider, durchperfomter Alltag ansonsten von abgründigen Leidenschaften geprägt ist. Ganz grundsätzlich ist in diesem Film nichts so, wie es auf den dritten Blick erscheint, schreibt Alexandra Seitz.